Viel zu tun in Erftstadt – Investitionen, Neuerungen, Pläne

Auch wenn die Corona-Pandemie viele Projekte in Erftstadt erschwert. Zahlreiche Baumaßnahmen werden im nächsten Jahr durchgeführt. Gute Nachrichten gibt es für Eigenheimbesitzer, die mehrstufige Erhöhung der Grundsteuer ist abge schlos – sen. Aber die braune Biotonne wird Pflicht.

von Philipp Wasmund

Eine lange und kontrovers diskutierte Planungsphase geht der Sanierung des Schulzentrums Lechenich voraus. Nun soll es mit dem Aufstellen von Containern, die als Ersatz für die zu sanierenden Schulräume genutzt werden sollen, im Januar losgehen. Danach wird der erste Bauabschnitt begonnen. Rund fünf Jahre soll die Sanierung dauern, dann werden Realschule und Gymnasium nach vielen Jahrzehnten ein helles und technisch modernes Zuhause haben. Die Volkshochschule am Marienplatz wird 2021 ebenfalls saniert. Da es Schwierigkeiten bei der Sanierung der Gebäude der alten Hauptschule gab, die als Ausweichquartier genutzt werden, hatte sich der Start mehrfach verzögert. Im nächsten Jahr wird damit auch die Eröffnung des „SIJU“, des soziokulturellen Jugendzentrums, möglich. Die Lechenicher Stadtbücherei wird zusammen mit dem Stadtarchiv und dem Fundbüro ab 11. Januar Räume an der Bonner Straße haben. Baumaßnahmen für den Erhalt der öffentlichen Infrastruktur in Erftstadt wurden in diesem Jahr bereits an vielen Stellen durchgeführt und dies wird auch 2021 weiter fortgesetzt. In Dirmerzheim wird der Abwassersammler erneuert. Rund 2 Millionen Euro kostet dies. Kanäle, Schächte und Hausanschlüsse in der Größenordnung von rund einer Million werden in Erftstadt ebenfalls saniert. Wasserleitungen für eine dreiviertel Million und eine Druckerhöhungsanlage in Liblar für 250.000 Euro stehen ebenfalls auf dem Plan. Der Unterhalt von städtischen Straßen wird im nächsten Jahr ein Volumen von 2,8 Millionen Euro umfassen. Darunter eine Deckensanierung der Frauenthaler Straße in Blessem. Für den Neubau von Straßen werden 5,8 Millionen Euro veranschlagt. Losgehen wird es nun auch mit der Neugestaltung der drei Altstadtplätze in Liblar, die über die Fördergelder des Masterplans Liblar finanziert werden. Wurde in diesem Jahr schon das Dach und die Lüftungsanlage des Liblarer Schwimmbads ebenfalls anteilig über den Masterplan saniert, folgt im nächsten Jahr die Erneuerung der Fensterfassade und einem Teil der Fliesen. Das kostet 800.000 Euro. Für das Freibad Lechenich wurde ein Förderantrag gestellt. Über fünf Millionen Euro würde eine Sanierung kosten.

Entwicklungspläne aufgelegt

Ab dem 1. Januar wird die Biotonne in allen Haushalten Pflicht. Für 36,60 Euro wird eine 120 Liter- Tonne rund 40-mal im Jahr abgeholt. 40 Prozent der Bioabfälle werden derzeit in Deutschland noch in der grauen Restmülltonne entsorgt – und damit einfach verbrannt. Über die Biotonne können die Abfälle zur Energiegewinnung und zur Kompostherstellung genutzt werden. Auf diese Weise wird Erftstadt dem Kreislaufwirtschaftsgesetz gerecht. Es gibt jedoch Ausnahmen und Möglichkeiten sich von der Biotonnenpflicht befreien zu lassen. Wer seine Bioabfälle auf dem eigenen Grundstück kompostiert, kann sie abbestellen. Mehrfamilienhäuser mit mehr als acht Parteien müssen sie nicht nutzen, weil es möglicherweise zu schwierig ist, dass diese für die Wiederverwertung richtig gefüllt wird. Außerdem bietet die Stadt an, dass sich Nachbarn zusammenschließen und eine Tonne gemeinsam nutzen. Anträge zur Biotonne gibt es auf der Webseite der Stadt. Zur Verbesserung der Digitalisierung der städtischen Bildungseinrichtungen wurde durch den Rat ein auf fünf Jahre ausgelegter Medienentwicklungsplan aufgelegt, der im Januar mit ersten Workshops beginnen soll. Hardware und Software, sowie eine verbesserte Versorgung mit schnellem Internet wurden angeschoben. Der Sportentwicklungsplan sollte be reits in diesem Herbst beginnen, die Pandemie verhinderte aber das Treffen mit den Vereinen. Nun soll alsbald eine Begehung der Sportstätten stattfinden, um langfristig ein Konzept für die Zukunft der Sportstätten zu erarbeiten.