Top Wasserqualität an heimischen Badestellen

Unbeschwertes Badevergnügen im zweiten Corona-Sommer?

Der harte, nicht enden wollende Winter ist nun endgültig passé. Wärmere Temperaturen machen Hoffnung auf mehr Aktivitäten im Freien. Die Corona-Neuinfektionen befinden sich im Sinkflug. Können sich Naherholungssuchende im Sommer jetzt auf eine unbeschwerte Badesaison freuen? Die ausgezeichnete Qualität der heimischen Badeseen macht jedenfalls keinen Strich durch die Rechnung.

von Heike Breuers

Die Badegewässer in Nordrhein- Westfalen zeichnen sich allesamt durch eine hohe Wasserqualität aus. Darauf weisen das Umweltministerium und das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen aktuell wieder hin. Insgesamt gibt es 82 ausgewiesene EU-Badegewässer mit 108 Badestellen. Die Qualität eines Badegewässers wird anhand von Messwerten aus den zurückliegenden vier Jahren bestimmt. Die Gesundheitsämter nehmen während der Badesaison mindestens alle vier Wochen Wasserproben zur Analyse. So auch an den Villeseen Bleibtreusee und Otto-Maigler-See in Hürth, am Heider Bergsee in Brühl, am Liblarer See in Erftstadt und am nahe Kierdorf und Hürth gelegenen Zieselsmaarsee. Die routinemäßige Überwachung der Badestellen stellt sicher, dass das Baden in den ausgewiesenen EU-Badegewässern nur bei hygienisch einwandfreien Bedingungen erlaubt werden kann. Jetzt liegt es an Corona Aber wie sieht es im Hinblick auf Corona aus? Die Entwarnung für eine mögliche Ansteckung mit dem Corona-Virus durch Nutzung der Badeseen gilt nach neuesten Erkenntnissen weiterhin. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) besteht kein Anlass zur Sorge, dass Covid-19 über den Wasserweg übertragen wird. Auch nach Auskunft des Umweltbundesamtes sind in Badegewässern derzeit keine relevanten Konzentrationen an Covid-Viren zu erwarten. Noch offen ist, ob und unter welchen Bedingungen die Badestellen im Sommer zugänglich sind. „Es ist zu hoffen, dass das Badevergnügen 2021 nicht ins Wasser fällt. Die Qualität der Badegewässer ist gut. Jetzt liegt es an der COVID19- Entwicklung und den damit einhergehenden Schutz- und Hygienemaßnahmen und deren konsequenten Einhaltung, wann und wie die Badestellen zugänglich sind“, so Umweltministerin Ursula Heinen-Esser. Über die Öffnungszeiten der einzelnen Badegewässer und den dort getroffenen Schutz- und Hygienemaßnahmen informieren die Kommunen bzw. die Betreiber der Badegewässer vor Ort. Gewagt, vertagt? Susanne Wolf betreibt das Strandbad am Liblarer See. Sie steht dem diesjährigen Badevergnügen noch skeptisch gegenüber: „Die Badesaison ist wegen Corona nach wie vor schwer planbar. Zwar steht unser Strandbad inzwischen wieder allen Badegästen offen, aber man weiß ja nicht wie sich die Fallzahlen weiter entwickeln. Vor einem Ansturm an Gästen graut es ihr sogar. Wie sollen da die Abstandsregeln ordnungsgemäß eingehalten werden? Sie rät die wunderschöne Umgebung des Sees in diesem Sommer alternativ auch für Wanderungen oder Fahrradtouren zu nutzen. Der Verein „Familiensportbund Erftland Ville e.V.“ betreibt das Freizeitgelände Zieselsmaar. Hier kommen FKK-Fans auf ihre Kosten. Außerhalb der Badesaison wird das Gelände für sportliche Veranstaltungen genutzt. Das Gebiet ist eingezäunt und von Bäumen umrandet, die auch als Sichtschutz für die Gäste dienen. Aus mikrobiologischer Sicht ist das Gewässer als ideal zu bezeichnen. Durch den geringen pHWert können Mikroorganismen in dem Badewasser nicht überleben. Nachdem das Gelände ab Anfang Juni wegen Corona vorerst nur für Mitglieder geöffnet hatte, ist es seit 13. Juni wieder für alle zugänglich. Das Hygienekonzept stimmt im Wesentlichen mit dem vom letzten Jahr überein. Um Wartezeiten zu vermeiden, soll der Corona-Rückverfolgungsbogen ab sofort vor Eintritt ausgefüllt werden. Dies wird jedoch nur mit den drei „G`s“ möglich sein – Geimpft, Genesen, Getestet, heißt es auf der facebook Seite des Vereins.