Rheinspange 553 – Hoffnung für Urfeld und Widdig – Variante Godorf wieder dabei

Die vom Urfelder Ortsvorsteher Manfred Rothermund (CDU) mobilisierten Initiativen gegen eine Rheinbrücke zwischen Wesseling und Niederkassel können einen ersten Erfolg verbuchen.

von Hans Peter Brodüffel

Beim Projekt Rheinspange 553 wird die Auswahl der zu untersuchenden Varianten um drei Varianten erweitert. Dazu gehört auch die von den Städten Born-heim und Wesseling favorisierte Rheinquerung bei Godorf. Bis Mitte des Jahres werden nun insgesamt zwölf Varianten, sowohl mit Brücken als auch mit Tunneln, vertiefend untersucht.

Widerstand in Widdig und Urfeld wächst

„Wir kommen mit den Bestellungen unserer gelben Protestbanner kaum noch nach“, sagte Mathias Düx von der Bürgerinitiative „Rheinspange W3W4“. Die Initiative mobilisiert immer mehr Bürgerinnen und Bürger gegen eine Rheinbrücke zwischen Wesseling und Niederkassel. Eine Rheinquerung in diesem Bereich würde, so die Initiative, das Verkehrsnetz in Bornheim und Wesseling überlasten. Düx: „Das widerspricht auch dem Ziel der Rheinspange 553, das regionale Verkehrsnetz zu entlasten.“ Aus Sicht der Widdiger Initiative würde nur eine Rheinquerung bei Godorf die gewünschte Entlastung bringen.

Rodenkirchener Brücke droht Abriss

Befeuert wird die ohnehin schon hitzige Diskussion nun durch ein brisantes Gutachten. Statik-Experten halten den Abriss der unter Denkmal stehenden Rodenkirchener Brücke für unerlässlich. Soll die A4 wie geplant acht Spuren bekommen, müsste Deutschlands erste Hängebrücke dem Gutachten zufolge abgerissen und neu gebaut werden. Der Verkehrswegeplan prognostiziert für das Jahr 2025 130.000 KfZ innerhalb von 24 Stunden, mit einem LKW-Anteil von 17 Prozent. Die sechs Spuren der Brücke können den stetig wachsenden Verkehr in der Region nicht mehr aufnehmen. Unmittelbar nach der Veröffentlichung des Gutachtens aus dem Düsseldorfer Verkehrsministerium ist zwischen Statikern und Denkmalschützern eine erwartbare Kontroverse entbrannt. Eine Bürgerinitiative setzt sich bereits für den Erhalt der Rodenkirchener Brücke in. Die IHK kommentiert das Gutachten mit „verheerend“. Geschäftsführer Ulrich Soénius: „Eine jahrelange Beeinträchtigung dieser wichtigen Rheinquerung würde einen regionalen Verkehrskollaps provozieren.“ Abriss und Neubau der Rodenkirchener Brücke sind für die IHK nur nach dem Bau der Rheinspange 553 von Godorf nach Porz denkbar.