Jesse Albert – „Geheimnisvolles erleben ist das Schönste“

Schauspieler, Moderator und Zauberer. Und das mit Leib und Seele. Das ist Jesse. Der 38-Jährige lebt im Kölner Süden und hat mittlerweile in über 50 TV-Produktionen, Kinofilmen und Streaming-Angeboten mitgespielt. So stand er bereits für die Sonntagabend-Kult-Krimireihe „Tatort“ sowie die Erfolgsserien „Lindenstraße“ und „Babylon Berlin“ vor der Kamera. Ein Blick hinter die Kulissen macht Lust auf mehr.

von Heike Breuers

Angefangen hat alles mit kleinen Sketchen und Theaterstücken bei Familienfeiern. In der Schulzeit kamen Auftritte in den verschiedensten Theatergruppen dazu. Nach dem Abitur und der Bundeswehr absolviert Jesse eine klassische Schauspielausbildung an der „Schauspielschule der Keller“ in Köln. „Ich habe die Schauspielerei schon seit meiner jüngsten Kindheit geliebt und bin unglaublich dankbar, dass ich in diesem wunderbaren Beruf arbeiten darf. Mich begeistert der Gedanke, eine vorerst fiktive Person lebendig werden zu lassen. Mein Ziel als Schauspieler ist es, das Publikum zu berühren. Wenn man durch die geschaffene Story die Zuschauer zum Lachen, Weinen und Nachdenken bringt, dann ist der Moment, in dem man merkt, dass auf der Bühne und vor der Kamera nichts unmöglich ist“, erzählt uns der gebürtige Kölner. Die ersten Berufsjahre Alberts sind durch die Theaterschauspielerei geprägt. Berufsbegleitend studiert er in den Folgejahren Sportjournalismus und Theaterpädagogik. Über die Schauspielerei hinaus leitet und organisiert er heute die Schauspielwerkstatt an Grund- und weiterführenden Schulen für die Kinder und Jugendsportschule NRW.

Frederik & Faber

„Zu meinen absoluten Lieblingsrollen gehört die Figur des Dieb Frederik aus „Dornröschen“. Momentan sind wir mit dem Märchenklassiker auf Tournee. Leicht abgewandelt mit einem ehrlichen Dieb anstelle eines Prinzen. Ich spiele die Rolle sehr gerne, weil es eine typische Underdog-Geschichte mit viel Witz ist und weil Kinder theater immer sehr großen Spaß macht. Kinder sind ein super Publikum und fiebern vor allem mit Frederik auf seinem Abenteuer mit“, sagt Jesse Albert. Auf unsere Frage, in welche Rolle er gerne einmal schlüpfen würde, antwortet er: „Ich genieße es immer, komplexe Charaktere zu spielen und besonders gerne spiele ich in historischen Filmen. Vielleicht wäre also Judas Iscariot oder Harry Houdini etwas für mich. Prinzipiell bereitet mir jede Rolle Freude. Es ist für mich eine Möglichkeit, fremde Charaktere zu spielen, neue Erfahrungen zu sammeln und mir persönlich fremde Welten zu entdecken.“ Im Dortmunder Tatort schlüpfte er in zwei Folgen in die Rolle des Forensikers Pits, der in Fragen der EDV-Forensik das Ermittlerteam rund um Hauptkommissar Faber unterstützt. „Für die Rolle wurde ich gecastet und habe mich sehr gefreut, sie zu übernehmen. Im Tatort mitspielen zu dürfen, ist immer etwas Besonderes, es ist wie ein Kinofilm fürs Fernsehen“, gibt uns der Schauspieler fasziniert zu verstehen.

Du kanns zaubere

„Ich möchte mein Publikum verzaubern.“ Das nimmt er wörtlich und macht seine bisher hobby mäßigen Zauberkünste zur Profession. Während der Corona-Pandemie nutzte er die bühnenfreie Zeit, um seine Zauberfähigkeiten zu vertiefen. Der direkte Kontakt zum Publikum und das Erstaunen in den Augen der Zuschauer fasziniert ihn auf besondere Weise. Hierzu äußert er: „Wenn ein guter Zaubertrick dafür sorgt, dass alles, was wir zu wissen meinen, hinfällig ist und das Unmögliche in unseren Händen passiert, wenn wir das Geheimnisvolle erleben – dann ist das wirklich das Schönste, was wir erleben können.“ In seiner Freizeit ist der stolze Vater einer Tochter gerne im Grüngürtel im Kölner Süden und am Kalscheurer Weiher unterwegs. „Auf meinen Streifzügen durch Zollstock und Raderthal habe ich vor Kurzem ein altes Naturtheater entdeckt. Dieser verlassene Ort hat eine sehr inspirierende Wirkung auf mich“, so Albert abschließend. Man darf also gespannt sein auf Jesse. Ende Oktober ist er im neuen Kinofilm „Rheingold“ des Hamburger Regisseurs Fatih Akin zu sehen.

www.jessealbert.de