Fahrradfreundliches Brühl – Radstation: Der Abriss kommt in Sicht

Die Schlossstadt gilt seit Dekaden als besonders fahrradfreundlich. Mit dem Bau einer neuen, größeren Radstation am Bundesbahnhof, Mobilstationen entlang der Linie 18 und der Errichtung von elektronisch gesicherten Fahrradparkhäusern in Badorf stehen weitere bedeutende Verbesserungen an.

von Hans Peter Brodüffel

Der Abriss kommt in Sicht: Nach langen komplexen Verhandlungen mit Land und Bund kann Dezernent Gerd Schiffer nun beachtliche Erfolge mitteilen. Das Eisenbahnbundesamt hat den Abriss der überbelegten Radstation am Bundesbahnhof erteilt. Bis zur Fertigstellung des rund zwei Millionen Euro teuren Neubaus an gleicher Stelle sollen die Fahrräder in Containern auf dem benachbarten Parkplatz untergebracht werden. Der Parkplatz befindet sich im Besitz des Landes und wird von den Stadtwerken bewirtschaftet. „Die Verwaltung wird in nächster Zeit auf die Nutzer der Radstation zukommen, um den Umstieg auf das Provisorium vorzubereiten. Sobald das Provisorium gestellt und die Nutzer umgezogen sind, wird mit dem Abriss begonnen“, kündigt Dezernent Schiffer an. Die neue Radstation soll Platz für rund 600 Stellplätze haben, etwa 200 mehr als die alte. „Das neue Gebäude wird niedriger sein, damit der Blick vom Bahnsteig auf das Weltkulturerbe Schloss Augustusburg nicht beeinträchtig wird, wie vom Land gefordert“, sagt der Beigeordnete. Eine Rampe von der Radstation zur Unterführung ermöglicht den barrierefreien Zugang zum Bahnhof. Bereits im Bau sind die seit vielen Jahren geforderten Aufzüge zu den Bahnsteigen.

Mobilstationen an der Linie 18

Die Stadtverwaltung hat eine ämterübergreifende Arbeitsgruppe zusammengestellt, die entlang der Linie 18 Mobilstationen als multimodale Verknüpfungspunkte des öffentlichen Verkehrs erstellt. Brühl-Mitte wurde zurückgestellt, da hier eine Lösung aus einem Guss zusammen mit dem vorgesehenen Ausbau der Busstraße erforderlich ist. Der Schwerpunkt liegt bei den Mobilstationen an Haltestellen der Linie 18 bei „Bike & Ride“. Alle Mobilstationen sollen sowohl hochwertige überdachte Abstellanlagen als auch Fahrradboxen erhalten. Letztere werden mit einem elektronischen Schließsystem versehen, das auch Buchungen per App ermöglichen soll. „Park & Ride“ mit großen Anlagen ist nur für die Haltestellen Schwadorf und Vochem vorgesehen, um den Autoverkehr bereits an der Peripherie abzufangen und erst gar nicht in sensible Gebiete der Innenstadt kommen zu lassen. Die Parkplätze an der Haltestelle Vochem entlang der Römerstraße sollen nach dem derzeitigen Stand der Planung in die Nähe des Renault-Geländes verlegt werden. In Badorf soll auf der Seite des Schulzentrums ein elektronisch gesichertes Fahrradparkhaus errichtet werden. Schiffer: „Wir prüfen, ob das auf der anderen Bahnseite gelegene alte Bahnhofsgebäude ebenfalls als elektronisch gesichertes Fahrradparkhaus genutzt werden kann.“

Verbesserungen für Radwege

Der Masterplan Fahrrad hat unter anderem aufgezeigt, wo relevante Defizite im Brühler Radverkehrsnetz bestehen. Für drei besonders problematische Stellen sind folgende Lösungen vorgesehen. Anbindung Radweg KonradAdenauer-Straße an den Kreisverkehr An der Synagoge: Mit einer speziellen Anbindung vom Kreisel entlang des Schulhofs der St. Franziskus-Schule soll der in Richtung links liegende Radweg leicht und gefahrlos erreichbar werden. Querung des Nord-Süd-Weg über die Pingsdorfer Straße (Haltestelle Brühl-Süd): Auf der Pingsdorfer Straße soll eine geschwindigkeitsdämpfende Querungshilfe beiderseits der Bahn errichtet werden. Anschluss der Radroute An der Villebahn an Leipziger Straße und Kaiserstraße: Der Anschluss soll mit einem speziell gestalteten Minikreisel erfolgen. Günstiger Nebeneffekt ist eine geschwindigkeitsdämpfende Wirkung auf der schnurgeraden Kaiserstraße.