Eitorf. Gleich zu Beginn der Coronakrise hatten sich Verantwortliche und Mitglieder des SV 09 Eitorf entschlossen einen Beitrag zum Gemeinwohl zu leisten. Unter Leitung des Stellvertretenden Vorsitzenden Stefan Stommel und des Stellvertretenden Geschäftsführers Mike Ganz organisierte vor allem die Jugendabteilung zeitnah einen Einkaufsservice. Seither steht ein Pool von rund 25 Helfern ständig bereit um kurzfristig diese Aufgabe zu übernehmen. Anfragen werden auch weiterhin unter 0160 90957128 oder 0178 8750860 angenommen.
Neben Privathaushalten hat auch die Eitorfer Tafel die Hilfe der 09er bereits genutzt. Wie alle SKM-Tafeln im Kreis, war auch die Eitorfer Tafel im März geschlossen worden, erhielt jedoch auf Drängen von Tafelleiter Paul Hüsson die Genehmigung für eine Sonderausgabe vor Ostern unter strengen Auflagen. Die Tafelkunden durften nicht wie üblich ihre Lebensmittel in den Tafelräumen abholen sondern wurden damit beliefert. Hierbei unterstützten Helfer vom SV 09 die Tafelhelfer kräftig. Seit Kurzem kann die Tafel wieder regelmäßig öffnen, der Lieferservice soll jedoch für ältere Kunden vorerst beibehalten werden. Auch hieran werden sich die Fußballer weiter beteiligen.
Einen weiteren Beitrag für das Gemeinwohl leistete der SV 09 mit dem Aufbau eines Netzwerks zum Nähen und Verteilen von Mundschutzmasken. Die Anregung dazu kam von Elisabeth und Walter Keuenhof aus Blankenberg, unter deren Koordination Ehrenamtler in Hennef Alltagsmasken für Seniorenheime genäht haben. Ehepaar Keuenhof regte an, auch die zahlreichen Senioreneinrichtungen in Eitorf mit selbstgenähten Mundschutzen zu versorgen. Gerne griffen die Eitorfer Kicker diese Anregung auf, die Koordination übernahm hierfür der Vereinsvorsitzende Sascha Grendel, unterstützt von Jugendtrainer Andre Etzenbach. Die beiden Koordinatoren kümmerten sich auch um Beschaffung und Verteilung des Materials.
Anfang April startete die Initiative mit sechs Näherinnen, bereits nach zwei Tagen waren es 25, inzwischen lassen 36 Ehrenamtler, darunter auch Männer, Jugendliche und Frauen aus Nachbarkommunen, die Nähmaschinen surren. Das benötigte Material konnte durch Sach- und Geldspenden kostenneutral besorgt werden, freut sich Grendel über die erfolgreiche Aktion. Durch die gute Vernetzung von Eitorfer Akteuren sind neben Vereinsmitgliedern auch viele andere Menschen an der Produktion beteiligt, darunter auch das Begegnungs- und Integrationszentrum Eitorf (früher Türkischer Elternverein) und Flüchtlingsfrauen aus der Obereiper Mühle.
In gemeinsamer Anstrengung konnten bisher gut 1.800 Masken fertiggestellt und an Senioreneinrichtungen in Eitorf und in Nachbarkommunen, an mobile Pflegedienste und das Eitorfer Krankenhaus ausgeliefert werden. Auch Jugendeinrichtungen wie der Jugendhilfeträger Mutabor oder die mobile Jugendarbeit der Diakonie wurden bedacht. Inzwischen steigt auch die Nachfrage von Kindergärten, die nach der bisherigen Notbetreuung in Kürze mit verstärkter Rückkehr der Kinder rechnen. Für die Kindergärten haben die kreativen Näherinnen Spezialmasken mit transparentem Mundbereich gefertigt, damit die Kleinen wenigstens ein bisschen Mimik wahrnehmen können.
Bei der Spezialmaske für Kindertagesstätten kann die transparente Folie einfach abgenommen und so Stoff und Folie getrennt gereinigt werden, demonstrierte begeistert Britta Baum bei der Übergabe eines Satzes Masken an die „Bitzer Schlümpfe“. Baum nahm an der Übergabe in Doppelfunktion teil, zum Einen neben KiGa-Leiterin Renate Jungen und Melanie Hippertchen, der Vorsitzenden der Elterninitiative, als Empfänger, andererseits als engagierte Näherin, zusammen mit Sascha Grendel als Vertreterin der Helfer.
Alle Beteiligten empfinden die Hilfsaktion als erfüllende Aufgabe, weiß Grendel. Ihn selbst begeistert bei den Übergaben die Freude der Empfänger, denen durch die Aktion die Last erleichtert wird, Mitarbeiter ihrer Einrichtungen soweit möglich zu schützen. Die Näherei wird fortgesetzt, freut sich Grendel, der unter 015904347508 sowohl Bedarfsanfragen wie auch Mitmach- oder Materialangebote entgegen nimmt.