David kann’s so gut wie Carolin

Ältere Schwester, langer Schatten: David, vier Jahre jüngerer Bruder der großen Carolin Kebekus (41), wollte ebenfalls
als Comedian auf der Bühne Karriere machen. Gar nicht einfach, wenn man einen so bekannten Familiennamen hat.
Aber David Kebekus schaffte es: Heute zählt der gebürtige Bergisch Gladbacher zu Deutschlands besten Comedians.
Der Ritterschlag: Er tritt auch in den TV-Shows seiner Schwester auf.

von Christof Ernst

Bruder und Schwester wurden gleichermaßen im Elternhaus mit dem Witz-Virus infiziert, wie David Kebekus, den das Stadtmagazin im „Café Mucki“ in Köln-Lindenthal traf, erzählt: „Meine Eltern haben eine totale Beziehung zu Kabarett und Comedy. Die haben bestimmt schon hunderte Shows gesehen. Das war bei uns zu Hause immer ein Thema.“ Sie hätten auch keine Stunksitzung verpasst, erinnert sich David. Vom Gläserspüler zum Top-Comedian Dabei kam es auch zu einer kuriosen Begegnung: Denn David hatte in der Session 2012/13 den Job, während der Stunksitzungen im E-Werk Biergläser zu spülen und einzusammeln – unter anderem am Tisch der Eltern! Während Carolin schon als 20-Jährige erste Bühnenerfahrungen sammelte, entwickelte sich das beim Bruder etwas geruhsamer. David arbeitete zunächst als Gag-Autor für Shows wie „Freitag Nacht News“ oder „Joko gegen Klaas“. Und er belegte einen Workshop in New York, bei dem man lernte, sogenannte One-Liner, also einzeilige Gags, zu schreiben. Bis heute formuliert David Kebekus alle seine Texte selbst. Und dabei ist er nicht auf die schnelle Pointe aus, sondern fordert von seinen Zuhörern durchaus die Bereitschaft, genau hinzuhören. Seine Vorgehensweise: „Ich denke an erster Stelle: Was finde ich spannend? Da spielt der Publikumsgeschmack erst einmal keine Rolle, anders als zum Beispiel bei Mario Barth. Ich will keinen bestimmten Bereich abgrasen.“ Die Methode hat zunehmend Erfolg: Nachdem jetzt nach und nach auch für die Kleinkünstler, die von der Pandemie besonders hart getroffen waren, die Lockerungen Wirkung zeigen, legt David wieder richtig los. Bei seinen Live-Auftritten macht er übrigens stets dieselbe Erfahrung: „Egal ob Deutschland, Österreich oder Schweiz, die Leute lachen an den gleichen Stellen. Die Kölner lassen sich vielleicht eher auf Neues und heiklere Themen ein. Ich habe aber auch in Düsseldorf wirklich geile Shows erlebt. Von den faden Witzchen über die Rivalität zwischen beiden Städten halte ich gar nichts.“

Neben Tom Bartels in der Kommentatoren-Kabine

Viel mehr hält David Kebekus von TV-Sportkommentator Tom Bartels (55). Denn neben der Comedy ist der Fußball die zweite große Leidenschaft des Comedians. Er selbst spielte bei diversen Amateurmannschaften des Rheinlandes – zum Beispiel in Rath-Heumar, Kalk oder bis 2018 bei Borussia Hohenlind. ARD-Mann Bartels und Kebekus hatten sich in Köln im Karneval kennengelernt. Er habe Bartels wahre Löcher in den Bauch gefragt, gesteht David. Der spürte die echte Begeisterung des Künstlers und lud ihn zu einer TV-Übertragung ein. Kebekus: „Das hat dann tatsächlich 2016 beim DFB-Pokal-Halbfinale Bayern München gegen Werder Bremen geklappt, und ich saß im Münchner Olympiastadion neben Tom auf dem Kommentatoren-Platz.“ Zum festen Wochenrhythmus des Comedians gehört übrigens auch, dass er sich immer wieder montags mit seinen Kumpels am Geißbockheim des 1. FC Köln zum Freizeit-Kick trifft: „Das ist mir heilig, dafür habe ich sogar schon Auftritte sausen lassen.“ Bei aller Bühnen-Erfahrung sind Auftritte in den TV-Shows von Schwester Carolin immer etwas Besonderes. Da fiebert sie auch richtig mit. David Kebekus: „Als ich 2009 meinen ersten Live-Auftritt hatte, saß Carolin im Publikum und war nervöser als ich.“

Info: davidkebekus.de