Bürgermeisterwahl am 30. Oktober 2022

Drei Bewerber auf die Esser-Nachfolge

Olaf Krah (CDU), Ralph Manzke (SPD) und Elmar Gillet (Die Grünen) kandi die ren für das Amt des Wesselinger Bürgermeisters. Wir stellen die Programme der Be wer – ber für die Nachfolge von Erwin Esser vor.

von Heike Breuers

Elmar Gillet (Die Grünen):

Heimatmanagement und Pfandsystem Elmar Gillet, Bürgermeister der Grünen, will eine Stabsstelle „Heimatmanagement“ einrichten, die Vereine und ehrenamtlich Engagierte betreut, fördert und miteinander vernetzt. Der Fraktionsvorsitzende der Grünen will das Ordnungsamt stärken, um die Streifenzeiten ausweiten zu können. Wilder Müll in der Landschaft und Abfälle auf der Straße müssten reduziert werden. „Ich möchte mit dem Wesselinger Handel und den Gaststätten ein gemeinsames Pfandsystem entwickeln, das Einwegpackungen vermeidet.“ Gillet will mehr Außengastronomien am Rhein und in der Stadt ermöglichen. Das Wesselinger Rheinufer soll wieder ein Ausflugsziel werden. Die Digitalisierung müsse vorangetrieben werden. Flächendeckendes schnelles Internet sei eine Voraussetzung für eine erfolgreiche Wirtschaft. „Da mir die Förderung der klein- und mittelständischen Wirtschaft ein besonderes Anliegen ist, müssen die Lücken in Wesseling geschlossen werden.“

Die Verkehrswende könne vor Ort nur mit guten ÖPNV- und Infrastrukturen gelingen. Eine neue Buslinie solle Wesseling, Bornheim und den Sechtemer Bundesbahnhof verbinden. Die Stadtwerke will Gillet als Ökostromanbieter für alle sehen. Anhand des Solardachkatasters könnten öffentliche Flächen zur Energiegewinnung bereitgestellt werden. Um Wesseling resistenter gegen den Klimawandel zu machen, soll durch Entsiegelung, weniger Beton-, Asphalt- und Schotterflächen eine natürliche Kühlung im Stadtgebiet geschaffen werden.

Olaf Krah (CDU):

Digitalisierung und bezahlbares Wohnen Zu den Zielen von CDU-Kandidat Olaf Krah gehört, mithilfe der Digitalisierung möglichst viele Verwaltungsvorgänge von zu Hause aus erledigen zu können. „Eine Voraussetzung hierfür ist eine flächendeckende Versorgung mit Breitbandanschlüssen, die allen Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung stehen muss, um von den Veränderungen der Lebens- und Arbeitswelt profitieren zu können. Das hat für mich oberste Priorität.“ Weitere wichtige Ziele des CDUVorsitzenden sind das bezahlbare Wohnen und das Vorantreiben innovativer Wohnkonzepte. „Das städtische Klimaschutzkonzept, die Nutzung von Fernwärme und der Aufbau von E-Ladesäulen habe ich auf den Weg gebracht“, sagt der Mitarbeiter der Stadtwerke. Im Sinne einer nachhaltigen und sozialverträglichen Stadtentwicklung plädiert er dafür, die Einwohnerzahl auf 40.000 zu begrenzen. Der Ausbau von Streetwork und mehr Ordnungskräfte sollen für mehr Sicherheit sorgen. „Mit aller Kraft“ will Krah sich dafür einsetzen, dass die Neugestaltung des Schulcampus sowie der Ausbau der Kitas ein Erfolg wird. Der CDU-Kandidat unterstützt den geplanten Neubau der Feuerwache. Zur Erreichung der Klimaziele sollen die Busse mit Wasserstoff betrieben werden. Südlich von Köln dürfe es keine Rheinquerung geben. „Die durch die Verantwortlichen favorisierte Querung verbindet nicht, sondern zerschneidet unsere Stadt.“

Ralph Manzke (SPD):

Modernste Schule und Aufwertung der Innenstadt „Wenn wir schon so viel Geld in die Hand nehmen, dann sollte es uns gelingen, dass wir bei uns in Wesseling die modernste Schule für unsere Kinder bauen“, fordert Ralph Manzke in Bezug auf den Bau der Gesamtschule. Die Neubaumaßnahmen am Schulzentrum werden derzeit auf 140 Millionen Euro geschätzt. Der SPD-Kandidat hofft, dass die Kinder während der Bauphase „teilweise wenigstens vorübergehend“ außerhalb des Schulzentrums unterrichtet werden können. Im Bereich der Kitas und Grundschulen müsse das Angebot stetig weiter ausgebaut werden. Als Einkaufs- und Erlebnisort, so der Polizeidirektor beim Rhein-Erft-Kreis, habe Wesseling in den Bereichen Architektur und Angebot noch Luft nach oben. So könne man die Flächen des Bahndepots sinnvoller nutzen. Für das Grundstück an der Wilhelm-Rieländer-Straße schwebt Manzke langfristig eine Mischnutzung vor, die das Gewerbe-, Wohn-und Freizeitangebot in der Innenstadt erweitert. Hier könnte sich der Sozialdemokrat die Einrichtung einer Markthalle mit internationalem Angebot und Wohneinheiten für Studierende vorstellen. Beim Klimaschutz sind ihm die klimafreundliche Sanierung öffentlicher Gebäude und die Erweiterung des Grüngürtels rund um Wesseling wichtig. Dem Klimaschutz diene auch ein intelligenter Ausbau des Öffentlichen Personennahverkehrs. „Daher werde ich mich unter anderem für die Wiederinbetriebnahme der stillgelegten Linie 19 nach Brühl und Hürth einsetzen.“