Die Weihnachtstage – andere Länder, andere Sitten

Die Städte unserer Region pflegen allesamt aktive Städtepartnerschaften. Doch wie so oft gilt: Andere Länder, Andere Sitten. Zwar wird Weihnachten in Ländern auf der ganzen Welt gefeiert, doch welche Bräuche pflegt man in unseren Partnerstädten in England, Frankreich oder Polen zu Weihnachten?

Ob gemeinsames Weihnachtsbaumschmücken, Kekse backen oder auf den Weihnachtsmärkten Präsenz zeigen. Zeit, auch mal einen Blick über den Tellerrand zu werfen. Denn auch in Zeiten der Globalisierung gibt es auch beim gemeinsamen Weihnachtsfest noch Unterschiede zwischen den Ländern. Bei unseren französischen Nachbarn etwa ist der Höhepunkt des Weihnachtsfestes das Essen, das gerne auch mal einige Stunden dauern kann. Traditionell gibt es bei vielen Familien Truthahn mit Kastanien oder Kapaun mit Pflaumen. Während in Deutschland auch am Heiligabend Geschenke verteilt werden, lassen sich die Franzosen in dieser Angelegenheit bis zum nächsten Tag Zeit. Am 1. Weihnachtstag werden die Kinder für die lange Wartezeit belohnt. Und hier verbirgt sich gleich noch ein entscheidender Unterschied:

Nur der 1. Weihnachtstag ist bei den Franzosen Feiertag. Ähnlich wie in Deutschland pflegen die Franzosen einen Krippenkult, doch so groß, wie die Weihnachtskrippe in Paris, die zu einer der größten der Welt zählt, sind die kunstvollen Krippen in Deutschland meist nicht. Geschmückt werden die französischen Krippen mit Porzellanfiguren, die „Santons“ genannt werden.

Boxing Day

Ein Tag im Wandel der Zeit Einer der in England mittlerweile kommerziell wichtigsten Tage im Jahr ist der 2. Weihnachtstag, auch „Boxing Day“ genannt. Das Wort „Boxing“ kommt jedoch nicht vom Boxsport, sondern von der alten Tradition britischer Arbeitgeber ihre Angestellten mit Geschenkschachteln zu beglücken.

Heutzutage ist der „Boxing Day“ ein verkaufsoffener Feiertag, Baumärkte, Kaufhäuser und andere Geschäfte eröffnen bereits den Winterschlussverkauf und freuen sich über einen der umsatzstärksten Tage des Jahres.

Auch für den Sport ist der Tag bedeutend: Auf der fußballbegeisterten Insel gehört der Tag häufig den hitzigen Lokalderbys. Aber auch wichtige Rugbypartien, sowie traditionsreiche Pferderennen wie dem „King George VI Chase“ finden am „Boxing Day“ statt.

Während der zweite Weihnachtstag in Deutschland also eher gemächlich begangen wird, ist es, als käme in Großbritannien der Bewegung nach dem Weihnachtsfest eine große Bedeutung zu.

Wigilia in Polen

Deutsche, Franzosen und Briten müssen am Heiligabend häufig noch arbeiten. Bei den Polen ist der „Wigilia“ genannte Heiligabend ein Tag, dessen Ablauf, so der allgemeine Glaube, über das ganze kommende Jahr entscheiden wird. Entsprechend wird am „Wigilia“ vor allem Wert auf Ruhe, Eintracht und Familie gelegt. Die Vorbereitungen beginnen am frühen Morgen. Zwar wird das Fest nicht begonnen, bevor der erste Stern am Himmel steht, doch für die traditionellen zwölf Gerichte braucht es einige Vorarbeit. Die Zwölf ist dabei keine zufällige Zahl: Zum einen stehen die zwölf Gänge für die Monate des Jahres, zum anderen für die zwölf Apostel Christi. Nach dem ausgiebigen Mahl und der Bescherung beenden die Polen mit der Pasterka, der Mitternachtsmesse, einen der heiligsten Tage des Jahres.