Start der Autobahn GmbH des Bundes – Deutschlands Autobahnen in einer Hand

Der Countdown für Deutschlands größte Infrastrukturgesellschaft läuft. Am 1. Januar 2021 startet die 2018 gegründete Autobahn GmbH des Bundes. Die neue Gesellschaft mit Berlin als Zentrale übernimmt dann Planung, Bau, Betrieb, Erhaltung, Finanzierung und Verwaltung der Autobahnen in Deutschland. Bisher lagen diese Aufgaben in den Händen der Bundesländer. Ziel der Reform ist es, Planung, Bau, Finanzierung und Verwaltung bei der Autobahn in eine Hand zu legen. Ressourcen sollen so effektiver genutzt werden und die Qualität der 13.000 Kilometer Autobahn verbessert werden. Die Stadtmagazine waren zu Gast bei der Aufbauleitung für die Niederlassung Rheinland in Köln.

von Hans Peter Brodüffel

In NRW übernehmen die Niederlassungen Rheinland und Westfalen mit Jahresbeginn die Autobahnen vom Landesbetrieb Straßenbau. NRW. Die Niederlassung Rheinland mit Sitz in Krefeld verwaltet unter der Leitung von Thomas Ganz das rund 1.200 Kilometer lange Streckennetz entlang der Rheinschiene und des westlichen Ruhrgebiets. Zur Niederlassung Rheinland gehören die drei Außenstellen Köln, Euskirchen und Essen. „Im Rheinland planen, bauen, erhalten und betreiben wir in einem der am dichtesten besiedelten Räume Europas eines der engmaschigsten Autobahnnetze überhaupt. Die Baustellenkoordination sowie Verkehrslenkung der Pendlerströme und des Transit und Schwerverkehrs werden zwei der wichtigsten Zukunftsauf gaben in der Region sein“, sagte Thomas Ganz, Niederlassungs direktor Rheinland. Ziel sei es, als Auto bahn einen europäischen Maßstab in Sachen Verkehrsfluss, Qualität, Sicherheit und Serviceorientierung an Rhein und Ruhr zu setzen.

Mega-Projekte im Großraum Köln

Leiter der Kölner Niederlassung wird Willi Kolks, der zum 22-köpfigen Aufbauteam der Rheinland-Zentrale gehört. Neben Abteilungen wie Planung, Bau und Erhalt wird in Köln auch eine neue Projektgruppe für die Rheinbrücken eingerichtet. „Die Probleme der Brücken sind die Altersstruktur, das steigende Gesamtgewicht des Schwerverkehrs und die Zunahme des Verkehrsaufkommens. Die Folge ist, dass zwei Drittel der gerechneten Brücken neu gebaut werden müssen“, sagte Kolks im Gespräch mit den Stadtmagazinen. Eine weitere herausragende Aufgabe sei die Lenkung der Verkehrsströme. Hier komme der Verkehrszentrale Leverkusen eine noch gewichtigere Rolle zu. Diese werde auch am Aufbau eines bundesweiten Verkehrsmanagements beteiligt sein. Der Standort in Köln-Deutz nahe der Lanxess-Arena wird der größte der Autobahn GmbH im Rheinland. Zu den großen Projekten der nahen Zukunft gehört der Ausbau der A4 zwischen Köln-Süd und Köln-Gremberg. Die sechs Spuren der A4 zwischen dem Autobahnkreuz Köln- Süd und dem Kreuz Köln-Gremberg sind dem steigenden Verkehrsaufkommen nicht mehr gewachsen. Der Streckenabschnitt ist besonders stau anfällig, Alltag für genervte Pendler. Der auszubauende 5,6 Kilometer lange Abschnitt beginnt östlich des Autobahnkreuzes Köln-Süd, überquert im Zuge der Rodenkirchener Brücke den Rhein und endet im weiteren Verlauf vor dem Kreuz Köln-Gremberg. Das große Projekt befindet sich in der Vorplanung. Ein noch wesentlich größeres Vorhaben ist die Autobahnquerspange zwischen der linksrheinischen A555 und der rechtsrheinischen A59. Die neue Rheinspange 553 soll unter anderem die Kölner Autobahnkreuze entlasten und eine Alternativroute bei Staulagen im Bereich der A4 und der A565 ermöglichen. „Die Rhein – spange würde auch eine deutlich verbesserte Flughafenanbindung für die linksrheinischen Gebiete bedeuten und die Unternehmen der chemischen Industrie rund um Köln aufgrund der besseren Vernetzung stärken“, sagte Kolks. Für den Aufbau der Autobahn AG im Rheinland und besonders in der Außenstelle Köln besteht ein großer Personalbedarf. Damit die Reform gelingt, benötigt das Team Autobahn ab sofort tatkräftige Verstärkung. Neben Ingenieuren sowie Technikern für Planung und Straßenbau fehlen insbesondere Fachkräfte im Bereich Brückenbau oder Groß raum- und Schwertransporte. Ganz: „Wir bieten als neuer Arbeitgeber in der Region einen attraktiven Tarifvertrag, spannende Entwicklungsmöglichkeiten und einen sicheren Arbeitsplatz.“ Bis Ende 2021 sucht die Niederlassung Rheinland rund 150 neue Kolleginnen und Kollegen.

Weitere Informationen unter www.autobahn.de

Autobahn GmbH des Bundes:

Gegründet 13.9.2018, Zentrale in Berlin, 10 Niederlassungen,
41 Außenstellen, 189 Autobahnmeistereien, 15.000 Mitarbeiter,
13.000 Kilometer Streckennetz
Niederlassung Rheinland:
Sitz in Krefeld, Außenstellen in Köln, Essen und Euskirchen,
1 Verkehrszentrale (Leverkusen) ,15 Autobahnmeistereien,
1.400 Mitarbeiter, 1.200 Kilometer Streckennetz