„Siegburger Jecke wollen wieder feiern!“

Im Gespräch mit Ferdi Büchel, Präsident der Siegburger Funken Blau-Weiß

Siegburg (dwo). Die nächste Session steht bevor und die Jecken in der Region freuen sich erneut, in die fünfte Jahreszeit einzusteigen. Denn Corona hatte in der jüngsten Vergangenheit die zahlreichen Karnevalsvereine fest im Griff. „Aufgrund der Kartenvorbestellungen merken wir jedoch, dass die Leute wieder feiern wollen“, erzählte Ferdi Büchel, Präsident der Siegburger Funken Blau-Weiß. „Wir haben alle Gäste, die Tickets für unsere Veranstaltungen bestellt hatten, angeschrieben und nachgefragt, ob die Karten noch benötigt werden und bekamen nur sehr wenige Absagen.“ Wie alle großen Vereine planen auch die Funken mit einem Vorlauf von ungefähr eineinhalb Jahren die Sitzungen. Daher stand bereits im September 2020 das Programm für 2022 fest. „ In der Karnevalswoche 2020 zeichnete sich ab, dass dieses neue Virus eine Herausforderung sein könnte. Nach den Ereignissen in Heinsberg schuf man für die anstehende Session sofort klare Verhältnisse. 

Den Sommer 2021 konnten die Menschen dann allerdings wieder freier genießen, und daher haben wir dann alles normal geplant und etwa den Regimentsappell unter 2G+ Regelung durchgeführt, was von den Gästen sehr gut angenommen wurde.“ 

Als der „Bund Deutscher Karneval“ (BDK) die Vereine bat, ihre Veranstaltungen freiwillig abzusagen, standen die Karnevalisten vor der nächsten Herausforderung. „Durch die staatlichen Fördermittel aus den Kulturtöpfen des Bundes und des Landes NRW gelang es uns, das finanzielle Desaster abzuwenden. Doch die ganzen Unterlagen für den Antrag beizubringen war schon ein Kraftakt“, erinnert sich der Funkenpräsident gut. Auf diese Weise konnten 99 Prozent der Kosten aufgefangen werden. Trotz Einschränkungen blieben die Funken immer aktiv. Die erste Online-Sitzung erwuchs zwar zu einem großen Erfolg, sollte aber die Ausnahme bleiben. In der zweiten durch die Pandemie geprägten Session organisierten die Funken karnevalistische Programme in den Seniorenheimen unter freiem Himmel, und die Bewohner schunkelten und sangen vom Fenster aus mit, oder luden die Kindertagesstätten coronakonform zu kleinen Events ein. Doch nun möchten die Blau-Weißen Groß und Klein wieder ab November mit in die närrische Zeit nehmen. Am 6. November geht es mit der Karnevalseröffnung auf dem Siegburger Marktplatz los, bevor sich am 12. November der Regimentsappell mit dem Festgottesdienst in „kölscher“ Sprache anschließt.

„Die Tanzgruppen freuen sich auf die ersten Auftritte im November.“ Ab Mitte Januar folgt es dann Schlag auf Schlag: Herrensitzung, Damensitzung, Kindersitzung, die „Viva la Wiever“-Party und die finale Kostümsitzung. Hier sind sämtliche Sitzungen, bis auf wenige Karten, mittlerweile ausverkauft. „Wir empfehlen den Besuchern vorab einen Corona-Selbsttest zu machen. und setzen auf die Eigenverantwortung der Gäste – wer Symptome zeigt, sollte zu Hause bleiben. Wir müssen allerdings abwarten, was an Schutzvorkehrungen offiziell gefordert wird.“ An Probleme durch die Energiekrise denkt Ferdi Büchel noch nicht. „Im RHEIN SIEG FORUM haben wir keine Heizprobleme, das heizen die Leute selbst an. Ich glaube, dass die Menschen die Auswirkungen jetzt noch nicht zu spüren bekommen. Aber die Kulturlandschaft wird das als erste merken, und zwar jede Sparte, vom Karneval bis zur Musik. Diejenigen, die mit Geld rechnen müssen, überlegen genau, ob sie eine Eintrittskarte kaufen.“ Nichtsdestotrotz sieht Ferdi Büchel optimistisch in die Zukunft: „Mein Vater sagte immer: In schwierigen Zeiten sucht man mehr denn je nach Ablenkung. Und der Karneval ist prädestiniert dafür, den Menschen Freude zu bereiten.“ Mehr Infos im Internet unter www.siegburger-funken.de