„Mopedwetter“ für die Jubilare


Firma Steimel ehrt langjährige Mitarbeiter

Strahlender Sonnenschein draußen, strahlende Gesichter auch in der festlich dekorierten Halle: Im Rahmen einer Jubilarfeier hat die Firma Steimel GmbH & Co. insgesamt acht ihrer Mitarbeiter für langjährige Betriebszugehörigkeit geehrt. Seit 141 Jahren besteht das Unternehmen und ist damit der letzte noch existierende Betrieb aus der industiellen Gründerzeit Hennefs. Beinahe doppelt so viele Jahre Betriebszugehörigkeit feierten die diesjährigen Jubilare.

Einer von ihnen ist der 64-jährige Peter Schmitz. Am 1. August 1969 begann für ihn, gemeinsam mit dem ebenfalls geehrten Wolfgang Dargatz, die Ausbildung bei Steimel. 125 DM im Monat als „Ausbildungsbeihilfe“ im ersten Lehrjahr sieht der Lehrvertrag vor, den neben Schmitz auch dessenVater unterschrieben hat. So ist das, wenn man mit 15 in die Lehre startet.

„Wir hatten mit Heins Rosniewski seinerzeit den besten Ausbildungsleiter, den man sich vorstellen kann“, erinnert sich Schmitz. Das kollegiale Miteinander im Betireb ließ auch über so manche „Besonderheit“ bei der überbetrieblichen Ausbildung hinwegblicken: „Da mussten wir gleich am ersten Tag ein Diktat schreiben“, so Schmitz. „Und je nachdem, was dabei rausgekommen ist, war man beim Lehrer gleich untendurch – oder eben nicht!“

Als Azubi bei Steimel war Leistung gefordert. Dafür, so erinnert sich Schmitz, wurde man als Kollege ernst genommen und bekam von den erfahreneren Mitarbeitern viel gezeigt. „Heute gibt´s Prämien für die Azubis für gute Leistungen. So etwas gab es damals natürlich nicht!“ Was es allerdings schon gab, war eine gewisse Hierarchie unter den Azubis und Gesellen. „Peter, ist heute Mopedwetter?“ – an diese Frage kann sich Schmitz noch gut erinnern. „Das hieß, dass ich dann auch schon mal losgefahren bin und für die Altgesellen ein Feierabendbier besorgt habe“, erinnert sich Schmitz schmunzelnd.

Bis heute ist Schmitz für die Steimel GmbH & Co. tätig. Nach der Ausbildung hat er zunächst als Maschinenschlosser gearbeitet, dann noch die Abendschule besucht und den Industriemeister gemacht. Damit war er dann also später selbst für die Ausbildung im Betreib zuständig. Im Jahr 1982 hat er bei Steimel die Qualitätssicherung aufgebaut und ab 2006 die Leitung für den Vertrieb von Pumpen übernommen. Bis heute kümmert er sich um den Kundenservice.

Mitarbeiter wie Peter Schmitz sind für Justus Volhard, den Geschäftsführer der Steimel GmbH & Co. besonders wichtig für das Unternehmen. „Sie haben jahrzehntelange Erfahrung, verstehen den Markt und kennen unsere Kunden“, so Volhard. „Und sie sind eng mit dem Betrieb verbunden und immer für das Unternehmen da!“ Zudem zeige ein solches Jubiläum, dass über die Jahrzehnte eine gute Unternehmenskultur aufgebaut worden sei. Und das, so Volhard, sei ein ganz wichtiges Kapital.