Mittelalterlicher Markt startet am 24. November

„Der Mittelalterliche Markt zur Weihnachtszeit ist ein Alleinstellungsmerkmal von Siegburg, weit über die Grenzen der Region hinaus, bis ins benachbarte Ausland“, freute sich Bürgermeister Franz Huhn auf den Marktbeginn am Samstag, 24. November, 11 Uhr. Was er damit meinte, verdeutlichte eines der bekanntesten Gesichter des Marktes, der Gaukler Lupus: „Mittlerweile gibt es zahlreiche andere vorweihnachtliche Mittelaltermärkte in Deutschland – aber viele mit deutlich weniger Liebe zum Detail. Da tragen die Darsteller Turnschuhe, es wird Hochdeutsch gesprochen, die Gastronomie bietet Pommes mit Ketchup an und die Beleuchtung erfolgt mit abgedeckten LED-Lampen. Das alles gibt es in Siegburg nicht.“
Und so ist es nicht verwunderlich, dass der Mittelalterliche Markt zur Weihnachtszeit, der aus einem ersten Sommergastspiel im Jahr 1987 hervorging, mittlerweile Reisegruppen aus den Niederlanden und Belgien nach Siegburg lockt („die dann auch ihren Weihnachtseinkauf in Siegburg erledigen und in den Restaurants einkehren“, wie Huhn hinzufügte) oder den größten brasilianischen Fernsehsender zu einer Liveübertragung in das südamerikanische Land veranlasste. Selbst die vier Wochen Dauerregen, die 2017 zu weniger Besuchern als in den Vorjahren geführt hatten, wirkten sich auf den Siegburger Mittelaltermarkt weniger gravierend aus als auf andere weihnachtliche Märkte, wie Silke Göldner, Wirtschaftsförderin und Leiterin der Tourist Information, im Gespräch mit anderen Destinationen herausfinden konnte.
Trotzdem: Das Spectaculum lebt und entwickelt sich weiter. Nachdem der „Orientalische Markt“ am S-Carré im letzten Jahr nicht den erhofften Anklang fand, was, das ergab die Auswertung von Gästebefragungen, vor allem an der Positionierung lag, werden die Stände in diesem Jahr in eine „kleine orientalische Straße“ auf dem Mittelaltermarkt integriert. Auf Wunsch vieler Besucher werden die Öffnungszeiten verlängert: Sonntags bis donnerstags kann nun bis 21 Uhr gehandelt und gespeist werden, freitags und samstags sogar bis 22 Uhr. Das Kulturprogramm – Musik, Schauspiel und Gaukelei – wird jedoch unter Berücksichtigung der Interessen der Anwohner jeweils eine Stunde früher beendet. Erstmals öffnet der Markt auch an Totensonntag (25. November), wenn auch nur von 18 bis 21 Uhr und ohne Kulturprogramm. Die Zelte werden zudem erst am Sonntag, 23. Dezember, wieder eingepackt.
Mit dem Büttel Mollinarius kehrt das wahrscheinlich bekannteste Gesicht des Marktes nach Siegburg zurück. Im letzten Jahr fiel „der starke Arm der Obrigkeit“ auf Grund einer Krankheit aus – und zeigte sich nun gerührt über die Anteilnahme aus Siegburg. „Wenn man so oft für einen so langen Zeitraum in derselben Stadt zu Gast ist, baut man eine ganz besondere Beziehung auf, es entwickeln sich Freundschaften.“
Nicht nur Freundschaften, wie Daniel Diekmann, Geschäftsführer der veranstaltenden Mittelalter Marketing GmbH, betont. „Die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit der Stadt – sowohl mit dem Rathaus wie auch mit den direkten Partnern bei der Tourist Information – ist deutschlandweit einzigartig.“
Das täglich angebotene Kulturprogramm wird an den Wochenenden durch namhafte mittelalterliche Bands ergänzt. Während „Fabula“ für fast schon rockige Töne sorgt, überzeugen „BraAgas“ und „Krless“ eher auf leise Weise. Letztere spielen am Freitag, 14. Dezember, um 20.30 Uhr im Stadtmuseum ein ganzes Konzert. Karten dafür sind in allen bekannten Vorverkaufsstellen erhältlich.
Ein weiterer Höhepunkt ist die Rauhnacht, die „zwar traditionell zur Wintersonnwende gefeiert wird“, wie die rote Füchsin erläutert, um dann jedoch zu ergänzen: „Wir machen das aber anlässlich der langen Einkaufsnacht am Samstag, 15. Dezember“. Ab 20.30 Uhr zieht der Maskenumzug durch die Stadt, den Abschluss bildet um 22 Uhr ein Feuerspektakel. Foto: KZK