Bestnoten für heimische Badeseen

Der Sommer kommt, die Temperaturen steigen. Dann bietet ein Sprung ins kühle Nass die perfekte Erfrischung. Doch warum in die Ferne schweifen, wenn das Badevergnügen direkt vor der Haustür wartet? Und die gute Nach – richt vorweg: Nicht nur die Wasserqualität unserer Badeseen wurde wieder mit „ausgezeichnet“ bewertet, auch die pandemiebedingten Einschränkungen der vergangenen Badesaison entfallen in diesem Jahr.

von Claudia Scheel

Badestrände und Badestellen in unserer Nähe

82 ausgewiesene EU-Badegewässer mit 108 Badestellen laden in Nordrhein-Westfalen zum Baden, Schwimmen und Planschen ein. Sie weisen, wie das nordrhein-westfälische Umweltministerium und das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW kürzlich in einer Presseerklärung mitteilten, insgesamt eine sehr gute Wasserqualität auf. Vor unserer Haustür liegen mit dem Liblarer See in Erftstadt, dem Otto-Maigler-See in Hürth, dem Heider Bergsee und dem Bleibtreusee in Brühl gleich vier Badeseen mit herausragender Wasserqualität. Ihnen ist gemeinsam, dass sie in den 1960er und 1970er Jahren im Zuge der Rekultivierungsmaßnahmen des südlichen Rheinischen Braunkohlereviers entstanden sind. Der Bleibtreusee ist einer der wenigen Seen im Ville-Gebiet, in dem das Schwimmen offiziell gestattet ist. Daher genießen viele Badegäste das kostenlose Badevergnügen am flachen Sandbadestrand in der Nähe der Wasserskianlage oder in den kleinen Badebuchten entlang des Seeufers. Allerdings erfolgt das Baden hier auf eigene Gefahr, da der Badebereich nicht überwacht wird. Für die anderen Gewässer gilt: Wildes Baden ist rund um den See untersagt. Zum Schutze der eigenen Gesundheit und Sicherheit, aber auch aus Gründen des Naturschutzes und der allgemeinen Hygiene sollte ausschließlich an den offiziellen Badestränden gebadet werden. Denn nur dort wird die Wasserqualität überwacht und die entsprechende Infrastruktur wie Mülleimer, Toiletten usw. bereitgestellt. Die öffentlichen Strandbäder am Liblarer See und am Heider Bergsee erreicht man über die zugehörigen Campingplätze. Das öffentliche Strandbad am Otto Maigler-See mit angeschlossenem Beach Club liegt am nordöstlichen Ufer des Gewässers.

Die Sicherheit der Badegäste geht vor

In ganz Europa erfolgt seit mehr als drei Jahrzehnten die Prüfung der Qualität der Badegewässer nach einheitlichen Vorgaben. Einen flächendeckenden Schutz für das Baden in Binnen- und Küstengewässern bietet die EU-Richtlinie 2006/ 7/EG der Europäischen Union, auch Badegewässerrichtlinie genannt. Sie gibt die Mindestanforderungen an die Qualität der Badegewässer und deren Bewirtschaftung in den Mitgliedsstaaten vor. Die Wasserqualität wird anhand von Messwerten aus den zurückliegenden vier Jahren beurteilt. Zusätzlich analysieren die Gesundheitsämter während der Badesaison mindestens alle vier Wochen Wasserproben, die an von Badegästen stark frequentierten Badestellen entnommen werden. Geprüft wird das Auftreten der Darmbakterien „Intestinale Enterokokken“ und „Escherichia coli“, die – als natürliche Darmbewohner von Mensch und Tier – durch Ausscheidungen in das Badegewässer gelangen und bei erhöhten Konzentrationen zu Krankheiten wie Übelkeit oder Durchfall führen können. Sollten diese Keime in erhöhter Konzentration auftreten, wird zum Schutz der Badegäste ein zeitweiliges Badeverbot ausgesprochen.

Corona-Auflagen fallen weg

An vielen Badestellen hat die Badesaison im Mai begonnen. Während im letzten Jahr unter anderem eingeschränkte Öffnungszeiten, Abstandsregeln, Mindestbesucherzahlen oder Maskenpflicht zu beachten waren, gibt es in Nordrhein-Westfalen keine allgemein gültigen Corona-Maßnahmen mehr.