Allzeit gute Fahrt im neuen Bürgerbus 

Ob er im Rückspiegel auftaucht oder vor dem Auto im Verkehrsstau steht: Der neue Lohmarer Bürgerbus sorgt bei genervten Autofahrern für ein wenig Gelassenheit und ansteckenden Optimismus. Denn auf dem Heck und auf der Motorhaube wünscht eine fröhlich winkende Gesellschaft im Namen der Bürger-StiftungLohmar „Allzeit gute Fahrt“.

Der Gruß gilt freilich in erster Linie den Passagieren im Bürgerbus, dessen Ankauf die Stiftung mit rd.15.000 Euro unterstützte. Zwar hat sich das Land NRW mit einem Zuschuss von 35.000 Euro an der Anschaffung des neuen Fahrzeugs beteiligt, doch den Eigenanteil hätte der Bürgerbusverein selbst bezahlen müssen, wäre die Stiftung nicht in die Bresche gesprungen. „Uns fiel ein Stein vom Herzen, als wir den Bewilligungsbescheid der Stiftung erhielten“, sagt Vereinsvorsitzende Helene Krotky: Auch weil die Spritkosten so enorm gestiegen seien, die Zahl der Fahrgäste seit Corona um 3000 pro Jahr zurückgegangen sei und Spenden immer weniger würden, hätte der Verein die dringend notwendige Investition nicht stemmen können, erläutert sie: „Ohne die Bürgerstiftung wären wir jetzt pleite“, gesteht Helene Krotky.

Auch für die Bürgerstiftung sei die Summe kein Pappenstiel gewesen, räumt deren Geschäftsführerin Gabriele Willscheid ein, aber: „Der Bürgerbusverein leistet einen wesentlichen Beitrag dazu, dass die älteren Menschen vor allem in den vielen abgelegenen Dörfern von Lohmar mobil bleiben und am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können“, ist die Geschäftsführerin überzeugt und lobt nicht zuletzt das ehrenamtliche Engagement von Helene Krotky und ihrem Team mit derzeit 25 Fahrerinnen und Fahrern. „So etwas müssen wir einfach unterstützen“, meint auch Stiftungsvorsitzende Renate Krämer, die sich begeistert zeigte vom fröhlichen Outfit, mit dem der Bürgerbus auf den Straßen in Lohmar unterwegs ist. „Das Lob geht auch an unseren ehrenamtlichen Designer Daniel Linssen, der es immer wieder versteht, unsere Stiftung in Szene zu setzten“, betont die  Geschäftsführerin. Freilich kommt es bei dem Bürgerbus vor allem auf die „inneren Werte“ an: Das neue Fahrzeug ist das erste vollautomatische in der Flotte des Lohmarer Vereins, und eine zusätzliche elektrisch ausfahrbare Stufe erleichtert den Passagieren den Einstieg. „Wir durften schon mal eine Runde drehen, und der Bus fährt sich super“, meint Heiner Steffens. Zusammen mit einem halben Dutzend seiner Kolleginnen und Kollegen vom Bürgerbus war er zur inoffiziellen Jungfernfahrt gekommen, die sich natürlich auch Vorstandsmitglieder des Bürgerbusvereins nicht nehmen ließen, Dem Vorgängermodell trauerte dabei niemand eine Träne nach. Nur alle sieben Jahre gibt es einen Zuschuss vom Land. Da wundert es nicht, dass der alte Bus schon 260.000 Kilometer auf dem Buckel und 15.000 Euro Reparaturkosten verschlungen hat, wie Helene Krotky erzählte und schon mit Sorge auf den Tag blickt, an dem der nächste Bus aufs Abstellgleis muss. „Keine Bange, wir bleiben Ihnen treu“, versprach Gabriele Willscheid und wünschte mit der fröhlichen Gesellschaft auf dem Heck: „Allzeit gute Fahrt.“ (Text: Bürgerstiftung)