Neues Fahrzeug für die Mobile Jugendarbeit – Jugendzentrum auf Rädern

Seit April dieses Jahres ist die Jugendarbeit in Hürth wieder buchstäblich mobil. Ein von der städtischen Feuerwehr ausgemusterter Sprinter wurde lackiert, beklebt und für die Mobile Jugendarbeit fit gemacht. Der Bus ist nun täglich im Hürther Stadtgebiet unterwegs, macht auf Schulhöfen aber auch an beliebten Treffpunkten von Kindern und Jugendlichen Halt.

von Dennis Müller

„Mobile Jugendarbeit ist eine Ergänzung zur institutionellen Jugendarbeit, also der traditionellen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen zum Beispiel in Jugendzentren“, erklärt Daniel Foerster, diplomierter Sozialarbeiter und seit 10 Jahren im Dienst der Stadt Hürth, „wir begeben uns in die selbstgewählten Räume, an jene Treffpunkte, wo erst einmal auch die Regeln der Jugendlichen gelten und machen Angebote.“ Dies kann eine Bierzeltgarnitur sein, die zum Verweilen und Miteinander einlädt oder ganz banal Außenspielmaterial. „Wir sind ein Jugendzentrum auf Rädern“, sagt Vivien Dosot, als pädagogische Fachkraft seit Anfang dieses Jahres bei der Mobilen Jugendarbeit. Natürlich erschöpft sich die Arbeit nicht in der Anlieferung von Spiel- und Freizeitmaterial. Mobile Jugendarbeit soll ins Gespräch kommen mit Kindern und Jugendlichen, Beziehungen aufbauen, Vertrauen schaffen, um beraten zu können. Dabei geht es um typische, jugendspezifische Themen: Schule, Beziehung zum Partner, zu Freunden, aber auch zur Familie.

Präsent sein, Vertrauen schaffen

Mobil zu sein ist dabei essenziell, denn die Jugendlichen treffen sich nicht immer am gleichen Ort. „Es gibt Treffpunkte, die sind nur für einige Wochen angesagt und dann geht es woanders hin. Wir wollen immer da sein und die Möglichkeit zum Austausch bieten. Das ganze geschieht ungezwungen. Wir arbeiten immer präventiv, aber was die Kinder und Jugendlichen in Anspruch nehmen, ist ihnen überlassen“, sagt Foerster. „Natürlich machen wir auch immer Werbung für unsere Jugendzentren und Freizeitangebote, weil wir da noch mehr Möglichkeiten haben“, sagt Vivien Dosot. Gleichzeitig sind die Jugendarbeiter gut vernetzt, sprechen mit Schulsozialarbeitern, Lehrern, der Drogenberatungsstelle und der Berufsberatung. Sie machen keinen Hehl daraus, dass die Arbeit herausfordernd ist. Manche Situationen sind derart kompliziert, dass keine der zur Verfügung stehenden Maßnahmen hilft. „Wir können nicht den Anspruch haben, jedem zu helfen. Aber wenn man sieht, dass manche Jugendliche gezielt zu einem kommen, um einfach etwas Wichtiges zu erzählen, merkt man, dass Vertrauen da ist und dass sich die Arbeit gelohnt hat“, sagt Dosot.

Heterogene Hürther Jugend

Mit dem umfunktionierten Sprinter, der der Mobilen Jugendarbeit von der Feuerwehr zur Verfügung gestellt wurde, sind die beiden Jugendarbeiter am frühen Nachmittag zumeist auf Schulhöfen der städtischen Schulen positioniert, bevor es am späteren Nachmittag zu den verschiedenen Treffpunkten geht. Mittwoch und Freitags sind Dosot und Foerster bis in die frühen Abendstunden präsent. Immer wieder fällt im Gespräch mit den Jugendarbeitern der Begriff Vielfalt: Pauschalisierungen sind in der Arbeit mit Kinder und Jugendlichen fehl am Platz – die Hürther Jugend ist extrem heterogen, darin besteht die Herausforderung der Mobilen Jugendarbeit, aber sicher auch ihr Reiz.

Termine der Mobilen Jugendarbeit in Sommer 2019:

  • Erlebnispädagogische Tage am Kloster Burbach, 22 – 26. Juli
  • Ausflug in Hochseilgarten „Schwindelfrei“ in Brühl, am 8. August
  • Ausflug zur Wasserskianlage nach Langenfeld, am 14. August
  • Sommerfest „Summer-Fun“ am Gustav-Stresemann-Ring, am 23. August