Rheinspange 553 – Brücke oder Tunnel im Gespräch

Großer Andrang auf den schwimmenden Infomarkt des Landesbetriebs Straßen.NRW: Im Innern der „MS Loreley“ konnten sich die Besucher aus Wesseling und dem Kölner Süden über den Projektstand der geplanten Rheinquerung informieren.

von Hans Peter Brodüffel

Über 700 Besucher kamen an Bord der „MS Loreley“, die mit dem Infomarkt im Planungsraum zwischen Porz und Wesseling pen delte. Die zahlreichen Teilnehmer konnten sich im Innern des Schiffes an sechs Themeninseln über den Stand der Dinge bei den Planungen zur Rheinspange erkundigen – von der Objektplanung über die lärmtechnische Untersuchung, die Umweltverträglichkeitsstudie und die Verkehrsuntersuchung bis hin zu der Bündelungsoptionen mit der Schiene. Anschauliche Plakate vermittelten einen Einblick in Methodik, Ablauf und Zeitplan der jeweiligen Untersuchungen. An den Infoständen konnten die Besucher zudem mit den Planern von Straßen.NRW und den beauftragten Gutachterbüros in den ganz persönlichen Austausch kommen.

Baubeginn in sechs Jahren?

An den Ständen entwickelten sich schnell lebhafte Diskussionen, bei denen sowohl Befürworter als auch Kritiker der neuen Rheinquerung ihre Standpunkte einbrachten. Rund um das Thema Lärmschutz, die Fragen nach Tunneloder Brückenlösungen oder die Kombinationsmöglichkeiten mit Schiene und Radverkehr gab es verstärkt Nachfragen und Gesprächsbedarf seitens der Teilnehmenden. Eines konnte ihnen aber nicht präsentiert werden: Ein verbindlicher Trassenverlauf. Projektleiter Rüdiger Däumer geht davon aus, dass die Trassenführung für die Rheinspange spätestens Ende 2019 fest steht. „Bis dahin wissen wir auch, ob eine Brücke oder ein Tunnel gebaut wird“, sagte er. 2025 könnte mit dem Bau begonnen werden, fünf Jahre später könnte die Querung fertig sein, so Däumer.

Transparente Kommunikation

Viele der Besucher bewerteten den Rundgang über die Themeninseln für sich als lohnend. Auch Straßen.NRW konnte eine positive Bilanz ziehen. „Die Öffentlichkeit bereits zu solch einem frühen Zeitpunkt in die Planung einzubeziehen und umfassend über den Projektstand und die nächsten Schritte zu informieren, stellt auch für uns ein Novum dar“, sagte Willi Kolks, Abteilungsleiter bei Straßen.NRW. Auch über die nächsten Schritte der Planung, so Kolks, soll transparent informiert. „Beteiligungsscooping“ heißt der Prozess, bei der die interessierte Öffentlichkeit bereits in die Erarbeitung eines Beteiligungskonzeptes einbezogen wird. Dieses beruht auf drei Säulen: Öffentliche Veranstaltungen, transparente Kommunikation und kontinuierliche Gremienarbeit.

Die zentrale Projektwebsite www.rheinspange.nrw.de wird laufend weiterentwickelt und zur Information und zum Dialog genutzt.