Weihnachten mit allen Sinnen erleben
In Krüger’s Garten in Leuscheid entsteht ein Advents- und Weihnachtsdorf
Bei meinem jetzigen Besuch traue meinen Augen nicht. Gekommen bin ich, nachdem mir Hildegard Krüger vor einigen Wochen erzählt hatte, ihr Mann und sie planten ein „Weihnachtsdorf“ zu veranstalten. Nun stehe ich in Krüger’s Garten und bin hin- und hergerissen zwischen Bewunderung und der Ungläubigkeit, dass Gartenliebhaber bereit sind, ihr Idyll einer solch‘ großen Verwandlung zu unterziehen. Krügers sehen das gelassen mit dem Hinweis, es handelte sich eher um Unkrautecken, die jetzt einem neuen Zweck zugeführt würden.
Die Blumenbeete sind leergeräumt, Unmengen Mulch aus Nadeln und Rinde sind teils schon auf Wegen und Beeten verteilt, andere Hügel müssen noch warten mit der Verteilung, denn der Hausherr ist dabei auf dem 1500 Quadratmeter großen Grundstück Holzhütten, alles in Eigenleistung, zu errichten. Kurzum, hier verwirklichen zwei Menschen ihren Traum von einem Weihnachtsdorf, und dabei entsteht ein nahezu neuer Garten.
Was also hat das Ehepaar im Sinn? Vor drei Jahren veranstalteten sie erstmals eine Weihnachtszeitreise durch ihren Garten. An verschiedenen wundervoll geschmückten Stationen ließ sich die biblische Weihnachtsgeschichte mit allen Sinnen erleben und wurde erzählt. Diese Zeitreise wird auch in diesem Jahr zum ersten Advents- und Weihnachtsgarten wieder aufleben. Mit großen Figuren, die Karl-Heinz Krüger aus Tonscherben – die Gabe eines Klosters aus Essen – liebevoll zusammengesetzt hat, werden die Stationen zum Leben erweckt.
In einer Hütte wird die Begegnung von Maria mit dem Engel nachgestellt, der ihr die Empfängnis ankündigt. Die nächste Hütte ist für die Hirten auf dem Feld reserviert. Das Highlight wird aber die Krippe mit dem Jesuskind. In der wunderschönen Krüger’schen Gartenlaube, die von knorrigen Ästen der Glyzinie und Rosenranken umwuchert ist, liegt dann das Christkind in der Wiege im Stall. Auch in diesem Jahr darf die Lesung der dazugehörigen Weihnachtsgeschichte nicht fehlen.
Nicht nur im Garten, sondern auch in den Schuppen, im Vorgarten und rund um das Haus wird ab dem 19. November das Weihnachtsdorf im Lichterglanz erstrahlen. Private Aussteller von weihnachtlichem Angebot wie Hand- und Holzarbeiten, Puppen, gebrannten Mandeln und vielem mehr, werden den Hütten Leben und Glanz verleihen. Geschmückt wird das Areal auch mit Holzskulpturen des Hausherrn. Die ganze Weihnachtszeit über kann das Dorf besucht und besichtigt werden.
„Wir machen dies auch aus einem sozialen Aspekt“, erzählen Krügers. „Heutzutage sind nur noch wenige Menschen bereit, uneigennützig etwas für die Gemeinschaft zu tun. Wir erhalten nach unseren Veranstaltungen so viel positive Resonanz von Jung und Alt, dass wir uns diese Mühe sehr gerne machen.“ Hildegard Krüger wird darüber hinaus Baumwolltaschen nähen, die zugunsten schwer kranker und/oder sterbender Kinder verkauft werden sollen. Die Hütten werden übrigens dauerhaft für nachfolgende Veranstaltungen, beispielsweise für den Ostergarten, auf dem Grundstück verbleiben.
Interessierte Aussteller können sich noch anmelden, eine Standgebühr wird nicht erhoben, nur ein Obulus für den Stromverbrauch. Kontakt: Familie Krüger, Niederleuscheider Straße 63 in Leuscheid, Telefon: 022 92-2624.
Eröffnet wird das Advents- und Weihnachtsdorf am 19. November um 11 Uhr mit den Ausstellern, die später nur noch gelegentlich dabei sein werden. Jeden Werktag bis zum 6. Januar (montags Ruhetag) ist der Garten von 16 bis 19 Uhr, samstags und sonntags von 14 bis 19 Uhr zu besichtigen. Auch Besuche nach telefonischer Voranmeldung sind möglich.