Bestnoten für Badeseen – Doch Vorsicht! Eingeschränktes Vergnügen durch Corona

Die Sommerferien stehen vor der Tür, es ist Badesaison. Wenn das Wetter einigermaßen mitspielt haben unsere wunderschön gelegenen Badeseen jetzt absolute Hochkonjunktur. Doch wie sicher sind die Gewässer auch im
Hinblick auf Corona? Die regelmäßigen Kontrollen des NRW-Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz scheinen jetzt umso wichtiger. Glücklicherweise geben sie grünes Licht.

von Heike Breuers

„Pack die Badehose ein, nimm dein kleines Schwesterlein…“ lauten die ersten Zeilen des Sommerhits von Conny Froboess Anfang der 50er Jahre. In Zeiten von Corona nicht selbstverständlich, gelten seitdem doch andere Gesetze. Aufgrund der diesjährigen Bestnoten für Badeseen im Rhein-Erft-Kreis darf die Badehose jedenfalls gepackt werden. Wie die Behörden mitteilen, weisen alle vier Seen, Bleibtreusee und Otto-Maigler- See in Hürth, Heider Bergsee in Brühl und Liblarer See in Erftstadt eine ausgezeichnete Wasserqualität aus.

In Nordrhein-Westfalen gibt es 83 ausgewiesene EU-Badegewässer mit insgesamt 108 Badestellen, an denen während der Saison regelmäßig Untersuchungen der Wasserqualität stattfinden, so das zuständige Landesamt. Die routinemäßige Überwachung der Badestellen stellt sicher, dass das Baden in den ausgewiesenen EUBadegewässern nur bei hygienisch einwandfreien Bedingungen erlaubt ist. Zum Glück gibt es in diesem Zusammenhang Entwarnung für eine mögliche Ansteckung mit dem Corona- Virus. Nach derzeitigem Kenntnisstand und nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) besteht kein Anlass zur Sorge, dass Covid- 19 (SARS CoV-2) über den Wasserweg übertragen wird.

Auch nach Auskunft des Umweltbundesamtes sind in Badegewässern derzeit keine relevanten Konzentrationen an SARS-CoV-2 zu erwarten.

Corona-Auflagen beachten

„Damit der Badespaß nicht nach hinten losgeht, müssen alle Bade – gäste Hygiene- und Abstandsregeln konsequent einhalten“, mahnt Umweltministerin Heinen-Esser zur Vorsicht. Das Badevergnügen währt nur dann, wenn alle weiterhin umsichtig und vorsorgend agieren. Wer einen Badeausflug plant, sollte sich vorab nochmal über die aktuelle Situation und die Badegewässerqualität informieren. Denn individuelle Regelungen und kurzfristige Änderungen stehen auf dem Plan. Badegewässer öffnen in diesem Jahr teilweise erst später, nur eingeschränkt oder gar nicht. Auch Öffnungszeiten und die maximale Aufnahme von Badegästen können abweichen. In Absprache mit dem Ordnungsamt der Stadt Brühl dürfen beispielsweise im Freibad des Heider Bergsees nur 350 Gäste gleichzeitig anwesend sein. Im Kassenbereich sowie beim Betreten und Verlassen des Bades herrscht Maskenpflicht, in den Gebäuden ebenfalls. Zur Kontaktverfolgung muss sich jeder Besucher beim Bezahlen registrieren. Die Abstandsregeln sind zwingend einzuhalten. Bei Nichteinhaltung der Auflagen können die Bäder jederzeit wieder geschlossen werden.

Wissenswertes zur Prüfung

Seit mehr als 30 Jahren wird die Qualität der Badegewässer in ganz Europa nach einer einheitlichen Richtlinie geprüft. Mit der EUBadegewässer- Richtlinie (2006/7/EG) hat die Euro – päische Union einen flächendeckenden Schutz für das Baden in den Binnen- und Küstengewässern eingeführt. Die Qualität eines Badegewässers wird anhand von Messwerten aus den zurückliegenden vier Jahren beurteilt. Zusätzlich nehmen die Gesundheitsämter während der Bade – saison mindestens alle vier Wochen Wasserproben zur Analyse. Geprüft wird das Auftreten der Darmbakterien „Intestinale Enterokokken“ und „Escherichia coli“, die – als natürliche Darmbewohner von Mensch und Tier – durch Ausscheidungen in das Badegewässer gelangen und bei erhöhten Konzentrationen zu Krankheiten wie Übelkeit oder Durchfall führen können. Bei erhöhter Konzentration dieser Keime, wird zum Schutz der Badegäste ein zeitweiliges Badeverbot erlassen.