Von der Brache zum Stadtmittelpunkt

Gummersbach (gh). 1999 war das Traditionsunternehmen L.&C. Steinmüller Vergangenheit. Auf dem 18 Hektar großen Gelände standen verwaiste Werkshallen und Bürokomplexe. Stadtrat und Stadtverwaltung entschlossen sich Anfang des neuen Jahrtausend zu dem Schritt, das verwaiste Gelände zu kaufen, um selbst Herr des weiteren Geschehens zu sein. Wer heute, 19 Jahre später, über das Gelände geht, findet zahlreiche neue Gebäude, die von öffentlichen Einrichtungen oder von Privatunternehmern genutzt werden. Eine vielschichtiger Mix von Bildung, Wirtschaft, Kultur, Einzelhandel und Sport präsentiert sich auf der einstigen Brache.

Rundgang über das Gelände

Bei einem Rundgang, der am Nordtor beginnt und über die Fabrikstraße und die Steinmüllerallee führt, sieht der Betrachter die unterschiedlichsten Nutzungen der ehemaligen Hallen beziehungsweise der neuen Komplexe.
Dies beginnt mit der Niederlassung der ARGE, einem Physiotherapie-Studio und dem im Hochhaus untergebrachten Unternehmen Steinmüller Babcock Environment. Es geht weiter entlang der Geschäftsstelle des VfL Gummersbach, die nur einen Steinwurf von der Schwalbe-Arena, der Spielstätte der Handballer des VfL, entfernt liegt. Daneben präsentiert sich die Halle 32 als Kultur- und Veranstaltungsforum. Es folgt entlang des kleinen Stadtgartens das Schulungs- und Verwaltungsgebäude der First Finance Invest, in dem auch der Campus Gummersbach der Technischen Hochschule Köln zusätzlichen Raum für ihre Studenten gefunden hat. Der Bürokomplex der Firma Ferchau Engineering schließt sich an und direkt danach das Hauptgebäude des Campus.
Geht man den Weg gegen den Uhrzeigersinn weiter, sieht man die Gebäude des Regionalforstamtes und der Akademie Gesundheitswirtschaft und Senioren des Oberbergischen Kreises. Es folgt die noch ursprüngliche Halle 51, das ehemalige Gasometer. Auch hier ist ein Investor gefunden, der es zu einer Lokalität mit integrierten Büroflächen umbauen will. Die IHK hat bereits Interesse signalisiert. Unübersehbar dann das Einkaufszentrum „Forum Gummersbach“. Nicht zu vergessen der neue Busbahnhof und der neu gestaltete Bahnsteig. In direkter Nähe ist ein von den Kids gut angenommene Skater-, Biker und Kletteranlage entstanden.
So ist aus einer Brache ein Gelände geworden, das vielfältige Ansprüche verbindet und zum „Leuchtturm der Entwicklung der Gummersbacher Infrastruktur“ geworden ist, wie Bürgermeister Frank Helmenstein es einmal festhielt. Ein nächster Schritt ist nun die Etablierung von Amtsgericht und Kreispolizeibehörde, die an ihren jetzigen Standorten an Moltke-, Hindenburg- und Karlstraße keine funktionellen Domizile mehr haben. Die Neubauten an der Hubert-Sülzer-Straße und der Steinmüllerallee haben zwischenzeitlich sichtbare Konturen angenommen. Die Inbetriebnahmen sind für das kommenden Jahr geplant. Auf der Agenda stehen noch ein neuer Kinokomplex und ein Hotel. Foto: Gunter Hübner