Hochinfektiös: Handarbeiten

Bergneustadt (sr). Sie sitzen in der oberen Etage des Heimatmuseums Bergneustadt, in der Museumsgalerie. Oder einen Raum weiter, in der Web-Stube und je nach Wetterlage findet man sie auch schon mal auf dem Außengelände des Heimatmuseums.

Die Damen, von denen die Rede ist, bilden das „HändeWerk“: Barbara Reichler, Petra Schröder, Petra Bockemühl, Marion Scharf, Kerstin Hürholz und Heliane Keller. Es gibt noch mehr Teilnehmerinnen, nur sind nicht immer alle vor Ort, weil keine Pflicht besteht. „Vielmehr ist es ein lockeres, freundliches Miteinander“, klingt es einstimmig aus der gemütlichen Runde.

Fast jede der Damen ist mit einer anderen Handwerkstechnik beschäftigt: häkeln, stricken, spinnen, weben, klöppeln, sticken, Crazy- Patchwork und „Brettchen weben“. Dabei handelt es sich um mittelalterliches „Bandweben“, erklärt Heliane Keller vollkommen tiefenentspannt, während sie ihre Handarbeiten geschickt fortführt und man auch ohne handwerkliche Kenntnisse merkt, hier ist jemand vielseitig begabt. Immer wieder fallen Sätze wie: „Wenn man das Band hinwirft, dann lebt es“ oder „Alles überhaupt gar nicht schwer, man braucht nur Geduld“ und „Wenn man mal angefangen hat, ist das Handwerkeln wie ein Virus – hochinfektiös.“

Eine hilft der anderen, fragt, tauscht sich aus, probiert, liest vor Ort in Fachbüchern oder schaut über die Schulter. „Es ist keine Wissenschaft“, klingt es aus dem Kreis, „man braucht nur Neugier und Interesse und sollte sich einfach mitreißen lassen.“
Wer jetzt bereits in den Startlöchern steht, der muss sich noch ein klein wenig gedulden, denn die Treffen finden jeden dritten Montag im Monat von 18 bis 20 Uhr im Heimatmuseum Bergneustadt, Wallstraße 1, statt; Näheres bei Museumsleiter Walter Jordan (Tel. 0 22 61/4 31 84).