Goldstücke vom Nikolaus

Der heilige Nikolaus ist ohne Zweifel der volkstümlichste und beliebteste Heilige der Adventszeit. Er lebte Anfang des 4. Jahrhunderts und war Bischof von Myra. Nikolaus starb an einem 6. Dezember. Die Kirche, in der sich das Grab des Heiligen befand, war über Jahrhunderte eines der bedeutendsten Heiligtümer der orthodoxen Christen.

In der Bonten Kerke Lieberhausen ist die Nikolauslegende mit den Goldstücken dargestellt.
Foto: Christel Franke

Seit dem 7. Jahrhundert wurde Lykien immer wieder geplündert und erobert. Auch das Nikolausheiligtum wurde mehrfach zerstört und wieder aufgebaut. Kaufleute aus Bari/Italien raubten in dieser Zeit die Gebeine des Heiligen und bestatteten sie in einer Kathedrale in Bari. Dort liegen sie noch heute und werden von vielen Pilgern besucht.
Zahllose Legenden ranken sich um das Leben des heiligen Nikolaus. Eine ist sogar in der evangelischen Bonten Kerke in Lieberhausen dargestellt. Die Legende erzählt, dass ein verarmter Edelmann in der Provinz Lykien seine drei Töchter verkaufen wollte, um sich und seine Familie aus der Not zu retten. Nikolaus erfuhr davon und beschloss sofort, der Familie zu helfen. Um als Wohltäter nicht erkannt zu werden, schlich er heimlich nachts zum Haus des Edelmanns und warf Goldstücke in die Schlafkammer der Töchter. Die Not konnte so abgewandt werden und die Töchter wurden nicht verkauft.
Aus dieser Legende ist wohl der Brauch entstanden, dass der Nikolaus heimlich die Kinder beschenkt. Nur bestehen diese Geschenke heute nicht aus Goldstücken sondern aus Schokolade und allerlei Naschereien.