Erftstädterin spielt in ZDF-Serie Heldt – Eine Frau für viele Rollen

Seit ihrem neunten Lebensjahr ist Sabine Pfeifer als Schauspielerin im Fernsehen zu sehen. Darunter waren auch Serienklassiker. Ab diesem 30. Oktober sieht man sie regelmäßig in einer festen Rolle in der ZDF-Krimiserie Heldt.

von Philipp Wasmund

Angefangen hat alles mit „Ein Heim für Tiere“. Von 1989 bis 1991 zog Sabine Pfeifer als Film-Tochter von Fernsehstar Eleonore Weisgerber in die heile Welt der Tierarztpraxis. „Ich war total tierlieb und musste nicht zur Schule an den Drehtagen“, erzählt die 39-jährige lachend. „Das fühlte sich überhaupt nicht wie Arbeit an.“ Die erste Fernseherfahrung war mehr als positiv und so blieb Pfeifer dabei. 1999 kam das Angebot in der RTLDaily Soap „Unter uns“ mitzuspielen. „Da war ich 18 Jahre und es gab für mich nur die Entscheidung, da mitzumachen oder auf eine Schauspielschule zu gehen.“ Ein anderer Beruf war da längst abgehakt. Sabine Pfeifer ergriff die Chance und jeden Tag schauten bis zu vier Millionen Menschen am Fernseher zu. „Die Serie war die beste Schule, die man sich vorstellen kann. Jeden Tag von 7 Uhr morgens bis 7 Uhr am Abend zu arbeiten. Eine große Bandbreite an Gefühlen spielen zu dürfen.“ Ihr Charakter musste auch eine Vergewaltigung erleben und Sabine Pfeifer hatte die Herausforderung, die Nachwirkungen dieses Erlebnisses glaubwürdig über viele Folgen darzustellen. „Es war nicht leicht, da musste man sich Techniken aneignen, um daran nicht selbst kaputt zu gehen.“ Das tägliche – und sichere – Soap-Geschäft gab sie 2003 auf, aber viele Fans erkennen sie noch heute. Nach der Soap hatte Sabine Pfeifer Lust auf etwas Neues. Einige Ausflüge ins Comedyfach folgten. Sie spielte unter anderem als festes Ensemblemitglied in der sehr erfolgreichen Sendung „Axel“ mit Axel Stein und wurde für den Comedy-Preis nominiert. Auch mit Mike Krüger stand sie auf der Bühne. 2006 ergatterte sie eine feste Rolle in der „Lindenstraße“ und blieb zwei Jahre.

Das Comeback

Sabine Pfeifer lebte ihren Traum. „Es lief sehr gut, alles Stufe für Stufe. Ich wusste, ich werde kein Hollywood-Star, ich bin ein spezieller Typ. Ich bin halb-ernsthaft“, erzählt sie fröhlich. „Ich bin keine Comedienne, aber ich kann mit einem Text lustig sein.“ Mit Anfang 30 folgte dann so etwas wie ein Karriereknick. „Es gibt sowieso nicht viele Rollen für Frauen in dem Alter im Fernsehen. Dann bekam ich ein Kind und sah dann auch anders aus, als vorher.“ Zwischenzeitlich kam noch ein zweites Kind dazu und so war Sabine Pfeifer schließlich sieben Jahre nicht mehr auf dem Schirm zu sehen. Aber nun steht das Comeback an. Sie spielt eine feste Rolle in der aktuell gestarteten neuen Staffel der ZDF-Krimiserie „Heldt“. „Die Serie hat wunderbare kleine Geschichten, die mit viel Liebe und Humor erzählt werden. Und Kai Schumann bringt einen besonderen Charme rein.“ Sabine Pfeifer genießt die Rückkehr ans Set. „Ich bin viel glücklicher, weil ich jetzt wieder alle Emotionen in mir herauslassen kann“, erzählt sie mit funkelndem Blick. Ihre Grundeinstellung habe sich verschoben. Von der Erwartung, besonders gut zu sein, hat sie sich befreit. Stattdessen steht die Spielfreude im Moment im Vordergrund. „Früher habe ich alles immer sehr analysiert. Das will ich gar nicht mehr. Ich verlasse mich auf den Regisseur und mache alles ohne Druck“, erklärt die Liblarerin. Es verwundert daher auch nicht, dass Sabine Pfeifer wunschlos glücklich ist. „Wenn es so weiter geht, bin ich sehr zufrieden.“ Im neuen Rollenfach, in dem sie als „gestandene Frau“ agieren kann.