Eitorf. Eine Fotoausstellung mit dem Titel „Bergen Belsen“ ist noch bis Ende Februar im Flur des Eitorfer Bürgeramtes zu sehen. Mit der Ausstellung nähert sich der Fotograf Michael Rözel auf ruhige, einfühlsame Weise den Schicksalen der Opfer des dortigen KZ und Kriegsgefangenenlagers während der NS-Schreckensherrschaft sowie der Geschichte der Gedenkstätte in der südlichen Lüneburger Heide.
Auch heute noch – das zeigen die großformatigen Fotografien – zeugt das Gelände und die baulichen Anlagen von der Gewalt und dem schrecklichem Elend, das Häftlinge dort erleben mussten.
Ursprünglich von der Wehrmacht als Barackenlager für französische und belgische Kriegsgefangene geplant, wurde mit dem Überfall auf die Sowjetunion das Lager Bergen Belsen erheblich erweitert. Allein zwischen 1941 und April 1942 starben dort 14.000 sowjetische Kriegsgefangene vor allem an Hunger, Seuchen und Kälte. Seit April 1943 übernahm die SS einen Teil des Geländes als „Austauschlager“ für jüdische Häftlinge und andere Häftlingsgruppen.
Im KZ Bergen Belsen kamen insgesamt 52.000 KZ-Häftlinge aus vielen Ländern Europas um oder starben unmittelbar nach der Befreiung an den Folgen ihrer Haft. Am 15. April 1945 befreiten britische Soldaten die Menschen auf dem Lagergelände. Die Befreier fanden Tausende unbestattete Leichen und Zehntausende todkranke Menschen vor.
Bereits im Oktober 1945 ordnete der Kommandeur der britischen Militärregierung die Planung eines angemessenen Gedenkortes im ehemaligen Lager an. Es gab es im Laufe der Zeit zahlreiche Umgestaltungen der Gedenkstätte Bergen-Belsen. Die nun im Rathaus der Gemeinde Eitorf ausgestellten Fotos zeigen den modernen, heutigen Zustand des KZ-Geländes als Denkmal des historischen Ortes und des Dokumentationszentrums. Die Fotoausstellung ist noch bis Ende Februar im Flur des Eitorfer Bürgeramtes zu sehen. Für einen Besuch der Ausstellung gelten die aktuellen, pandemiebedingten Zugangsregeln für das Rathaus (www.eitorf.de/alle-infos-zu-corona) (red)