„9 für 90“ – die Formel für günstige Mobilität

Kommende Woche geht´s los: Mit dem 9-Euro-Ticket kann man 90 Tage lang – vom 1. Juni bis zum 31. August 2022 – günstig durch NRW und ganz Deutschland fahren.

von Hans Peter Brodüffel

Das 9-Euro-Ticket ist eine Initiative der Bundesregierung. Im Rahmen des Energie-Entlastungspaketes und als Reaktion auf die stark gestiegenen Kraftstoff- und Energiepreise soll das 9-Euro-Ticket vom 1. Juni bis zum 31. August 2022 im Nahund Regionalverkehr gültig sein. „Wir arbeiten mit Hochdruck daran, dass wir das 9-Euro-Ticket über die KVB-App, am Automaten sowie in den Kundencentern und Verkaufsstellen anbieten können“, heißt es in einer Mitteilung der KVB. Das 9-Euro-Ticket gilt auch für alle Stammkunden, die zum Beispiel ein Monatsticket im Abo, Job-, Schüler- oder Semester-Ticket haben. Die KVB bereitet ihre Systeme vor, damit die Abos automatisch zum günstigeren Preis abgerechnet werden können. Befürchtungen, dass die Bahnen und Busse in den drei Monaten zu voll werden könnten, teilt die KVB nicht. Sprecher Matthias Pesch: „Die Aktion findet in den Sommermonaten statt, in denen ohnehin weniger Fahrgäste mit Bus und Bahn unterwegs sind. Aufgrund der Corona-Pandemie sind die Fahrzeuge auch nicht so voll wie früher.“ VRS-Sprecher Holger Klein betont, dass es sich um eine einmalige Sonderaktion handelt. „Eine dauerhafte Senkung der ÖPNV-Preise können die Verkehrsunternehmen nicht umsetzen, ohne das Verkehrsangebot stark einzuschränken.“

Gültig im Nah- und Regionalverkehr

Das Ticket ist im gesamten Nah-und Regionalverkehr gültig. Deutschlandweit kann man damit Linienbusse, Straßenbahnen, S-Bahnen, U-Bahnen sowie Regionalzüge nutzen. Wer will, kann also von Köln nach Berlin, Hamburg, München oder in alle anderen Städte Deutschlands fahren. Allerdings nur mit dem Nah- und Regionalverkehr, sonst muss man einen Aufpreis zahlen. Denn das 9-Euro-Ticket gilt nicht im Fernverkehr, also im ICE, IC oder EC und auch nicht in Flixbussen oder im Flixtrain. Die Reise quer durch Deutschland kann also einzigartig günstig sein, mitunter aber auch sehr lange dauern.

Quer durch Deutschland

Es muss nicht immer das Mittelrheintal mit seinen romantischen Burgen sein, das Bahnfans in Verzückung versetzt. Die kleine Schwester, die Mosel, ist nicht weniger schön. Links der Mosel, von Koblenz nach Trier, fährt der Regionalexpress in dichter Taktung – vorbei an steilen Weinhängen und idyllischen Winzerdörfern. Der Freistaat Bayern hat besonders viele schöne Regionalbahnlinien, zum Beispiel die Strecke von Freilassing nach Berchtesgaden mit dem Nationalpark oder mit der Mittenwaldbahn durch das Karwendelgebirge. Reizvoll ist auch die Strecke von München nach Füssen. Einmal pro Stunde startet die BRB in Richtung Königsschlösser. Regionalbahnen sind eigentlich auf mittlere Entfernungen angelegt. Die Brandenburger „Superlinien“ bringen es sogar auf mehrere Hundert Kilometer. Alle zwei Stunden geht es von der Lutherstadt Wittenberg nach Stralsund – 342 Kilometer liegen zwischen den Städten. Die Doppelstockwaggons des RE 2 legen auf ihrem Weg von Cottbus nach Wismar sogar 367 Kilometer zurück, passieren dabei Orte wie Lübbenau im Spreewald oder Wittenberge, das Tor zur Elbtalaue, aber auch die Metropole Berlin.