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„Wir lieben es, die Menschen zu unterhalten“

Cascada Frontfrau Natalie Horler im Gespräch

Mit weltweiten Hits wie „Everytime We Touch“ und „Evacuate the Dance floor“ hat sich Leadsängerin Natalie Horler mit ihrer Band Cascada als ein flussreiche Kraft der internationalen Tanzmusikszene etabliert. 2007 ge wann Cascada den World Music Award als „World’s Best Selling German Ar tist“. 2013 trat Cascada mit dem Song „Glorious“ beim Eurovision Song Con test (ESC) in Malmö an. Letztes Jahr feierte die Band ihr 20-jähriges Büh nen jubiläum, im Herbst erschien das neue Album „Studio 24“. Aktuell tourt die 43-jährige Horler mit Cascada durch Europa. Wir erwischten die in Bonn lebende Sängerin während ihrer Tournee.

von Heike Breuers

Zu den Anfängen. Wie und wann fanden Sie den Weg ins Musikgeschäft?

Nach der Schulzeit war ich überzeugt, dass ich Sängerin werden möchte, also suchte ich mir erst mal einen Job bei einer Kölner Plattenfirma. Während dieser Zeit sammelte ich erste Erfahrungen als Studiosängerin, bis ich eines Tages meine heutigen Kollegen von Cascada kennenlernte. Ich war circa 19 Jahre alt, als diese Lebensphase losging.

Mit Cascada feierten Sie 2024 ihr 20-Jähriges. Weltweit wurden bisher 30 Millionen Platten verkauft. Was waren Ihre größten Momente auf der Bühne?

Die ersten großen Auftritte waren definitiv die einprägsamsten, da ich so was noch nie erlebt hatte. Als relativ am Anfang meiner Karriere Everytime We Touch auf Platz 1 oder generell in die Top 10 vieler verschiedener Länder ging, sind wir zum Beispiel in Stockholm vor 30.000 Menschen und in Amsterdam vor circa 50.000 Menschen aufgetreten. Letztes Jahr gab es aber auch ein tolles Erlebnis für mich, und das war mit Jax Jones (Anm. d. Red.: britischer DJ, Produzent und Songwriter) im ausverkauften Wembley Stadion aufzutreten. Wir sind aus New York von unserer US Tour heimgeflogen um nahezu direkt dorthin zu fahren. Das werde ich nie vergessen.

Im Herbst 2024 kam Ihr neues Album „Studio 24“ raus. Eine neue Ära?

Wir wollten mit diesem Album die Disco Ära rund um Studio 54 aus New York aufleben lassen. Da wir aus dem Dancebereich kommen, liegen unsere musikalischen Wurzeln hier sehr nahe. Die Songs wurden in einem modernen Stil produziert, damit eine Balance aus dem Retro-Vibe dieser Zeit und dem Sound der heutigen Zeit entsteht.

Aktuell touren Sie durch Europa. Im Sommer dann Open Air auch in Deutschland. Sozusagen um die Ecke in Düren, Erkelenz und Trier. Wählen Sie die Locations eigentlich selbst aus und wo spielen Sie besonders gern?

Wir wählen die Locations natürlich nicht aus, sondern die bestehenden Festivals die dort stattfinden, fragen uns an. Hier und da müssen wir uns natürlich zwischen mehreren Veranstaltungen entscheiden, klar. Ich spiele immer gerne vor Menschen, die Spass an unserer Show haben und uns dieses auch zeigen. Am Ende wollen wir alle eine gute Zeit haben und wir lieben es, die Menschen zu unterhalten.

Zum ESC. Am 17. Mai findet der 69. ESC in Basel statt. 2013 traten Sie mit dem Lied „Glorious“ für Deutschland in Malmö an. Welche Bedeutung hat der ESC für Sie, was macht den Reiz aus?

Der ESC war eine interessante Erfahrung, trotz des schwierigen Ausgangs für uns. Was ich an dem ESC gut finde, ist die multikulturelle Seite der Show. Die Votings sind hier und da nicht immer ganz nachvollziehbar.

Woher stammt eigentlich der Name Cascada?

Das Wort Cascada ist das spanische Wort für Wasserfall. Einer unserer Produzenten nannte damals das Projekt Cascada, ohne mich dabei im Kopf zu haben. Lustigerweise hat sich das einfach so über die Jahre ergeben, dass die Leute mich selber so nennen wie mein Künstlername.

Noch etwas Privates. Sie sind Mutter einer Tochter und leben mit ihrer Familie in Bonn. Können Sie Beruf und Privatleben trennen und wie funktioniert das?

Ich kann Privat und Beruf sehr gut trennen – außer die Arbeitslast, die auch zuhause ankommt. Aber sonst lebe ich ein ganz normales Leben wie jeder andere auch – hole meine Tochter von der Schule ab, falte Wäsche, gehe Einkaufen….. und am Wochenende geht´s bei mir dann in den Flieger irgendwo hin und auf die Bühne 🙂