Starke Drei-Generationen-Gemeinschaft

IG Hahnwald e.V. im Gespräch

Der Hahnwald ist eine der exklusivsten Villengegenden Deutschlands. Jan Rolff, Vorstandsvorsitzender der IG Hahnwald e.V., sagt aber deutlich: „Hier treffen sich nicht Champagner schlürfende elitäre Kreise – wir haben hier längst eine andere Marke gebildet!“

von Viktoria Szostakowski

Luxusimmobilien mit weitläufigen Grünflächen, versteckt hinter hohen Mauern und Hecken – der Stadtteil Hahnwald im Kölner Süden ist als exklusive „Gated Community“ bekannt. Hier lebt, neben einer Vielzahl an Prominenten, die gut betuchte Kölner Oberschicht. Deshalb und da der Stadtteil über einen eigenen Sicherheitsdienst verfügt, kursieren diverse Vorurteile. Jan Rolff von der IG Hahnwald bestätigt, dass in seinem Stadtteil zwar wohlhabende Menschen leben, diese Tatsache aber nicht den Beweis für das Klischee einer exklusiven und elitären Gemeinschaft liefert. Vielmehr handle es sich beim Hahnwald um ein Wohngebiet, in dem eine starke Nachbarschaftsgemeinschaft herrscht, die gern Zugezogene sowie auch NichtHahnwald-Bewohner bei Zusammenkünften wie dem Hahnwald-Fest begrüßt.

Starke Drei-Generationen-Gemeinschaft

Laut Jan Rolff zeichne sich der Hahnwald neben der grünen Umgebung, durch die Vielschichtigkeit an Bewohnern aus. So würden in dem kinderreichen Stadtteil Unternehmer, Künstler, Sportler und Menschen unterschiedlicher Nationalitäten, Kulturen und Traditionen leben. Zudem herrsche eine Drei-Generationen-Gemeinschaft, die sich im Zusammenbund einer starken Nachbarschaft gegenseitig unterstützt sowie über Erfahrungen und Geschichten austauscht. Ein besonderes Highlight ist dabei das alle zwei Jahre stattfindende Hahnwald-Fest, das von einigen Einwohnerinnen und Einwohnern ehrenamtlich ausgerichtet wird. Bei dem Stadtteilfest, mit großem Kinderprogramm und einer Tombola zugunsten eines lokalen gemeinnützigen Vereins, kommen die Hahnwälder zusammen. Das Fest ist seit Jahren eine feste Institution und erfreut sich über eine stetig wachsende Besucherzahl, auch von Gästen außerhalb des Wohngebietes.

Das Leben im Hahnwald

Im exklusiven, gewerbefreien Wohngebiet mit limitierten Freiflächen mangelt es an fußläufigen Einkaufsmöglichkeiten: für einige genau das, was sie wollen – andere hingegen fordern seit Jahren zumindest einen Kiosk. Jan Rolff berichtet, dass die Menschen als Lösung alternative Services wie Lieferdienste nutzen und sonst aber gewohnt sind, sich mit dem Fahrrad oder Auto fortzubewegen. Insgesamt sei die Infrastruktur im Umfeld gut ausgebaut – es gibt einen Bus sowie genügend Ärzte, Grundschulen und weiterführende Schulen. Noch bis vor einigen Jahren fehlte im Stadtteil eine Begegnungsstätte für Kinder und Familien. Diesem Problem hat sich IG Hahnwald e.V. selbst angenommen und bewirkt, dass 2011 ein Spielplatz im Forstbotanischen Garten errichtet wurde. Mitglieder des Vereins übernahmen hierbei einen Teil der Kosten und waren bei der Planung eingebunden. Des Weiteren konnte die IG Hahnwald e.V. ein Sicherheitskonzept entwickeln, welches einen täglichen, rund um die Uhr aktiven Sicherheitsdienst beinhaltet. Den Hintergrund dazu bilden die Einbruchserien in den 1970er und 1980er Jahren. Mit dem Sicherheitskonzept ist die Kriminalitätsrate im Hahnwald gering und die Einwohner fühlen sich sicherer in Hinblick auf den Schutz ihrer Personen und ihrer Wertgegenstände. Rolff betont, dass es sich dabei um keine Abschottungsmaßnahmen handelt, sondern um präventiven und zusätzlichen Schutz. Weiterhin bewegt die IG Hahnwald e.V. Themen, die den ganzen Kölner Süden betreffen, – in etwa der Neubau der Rodenkirchener Brücke, fehlende Hochwasserschutzmaßnahmen, Flugund Autobahnlärm usw. – die im Verbund mit den anderen Bürgervereinen im Kölner Süden angegangen werden.

Web: hahnwald.net