Musiker Torben Klein – „Geschichten aus meinem Leben inspirieren mich“

Im Oktober erscheint das erste Solo-Album „Allein“ von Torben Klein, Ex-Frontmann der kölschen Kult band Räuber. Heike Breuers sprach mit ihm über seine Liebe zur kölschen Musik und die Beweggründe für sein CD-Debüt.

von Heike Breuers

Sie sind in Würselen bei Aachen geboren. Was hat Sie nach Köln bzw. in den Rhein- Erft-Kreis verschlagen?

Die Mentalität der Menschen. Schon immer gefielen mir die kölschen Lieder. Ein Heimatgut, der ganz besonderen Art. Um so schwerer dort Fuß zu fassen. Als „Aachener Printe“ hat man es da schwer. Trotz der genetischen Wurzeln. Meine Großeltern sind aus der Eifel. Die sind kölscher als manch Kölner. Nicht zuletzt habe ich mich durchgebissen…mit Erfolg.

Sie sind Sänger, Musiker, Komponist und Produzent. Welche Rolle gefällt ihnen am Besten?

Die des Sängers. Es gibt nichts Schöneres als mit den eigenen Liedern Menschen zu bewegen und ihnen ein Lächeln zu entzaubern. Oder eben auch Tränen.

Seit 2008 sind Sie mit der Kölschen Karnevalsmusik verbunden. Was reizt Sie an den „kölsche Tön“?

Die kölsche Sprache ist unglaublich charmant. Man kann Dinge ausdrücken ohne dass dein Gegenüber dir böse ist. Ich finde es extrem wichtig, dass die Mundart erhalten bleibt. Ein Stück Heimat, dass ich mit meinen Songs gerade auch bei den Jugendlichen wieder mehr festigen möchte. Back to the roots sozusagen.

Seit diesem Jahr sind Sie nicht mehr Frontmann bei den Räubern. Was vermissen Sie? Gibt es eine Verbindung zum Album-Titel „Allein“?

Mit den Räubern hatte ich sieben schöne Jahre. Vermissen tue ich Nichts. Ganz im Gegenteil – ich kann meine Lieder jetzt schreiben wie es mir gefällt. Eine Verbindung zum Titel gibt es nicht. Allein basiert auf einem Reim: Torben Klein – Allein.

Am 11. Oktober kommt ihr erstes Solo-Album auf den Markt. Was hat Sie dazu inspiriert?

Geschichten aus meinem Leben. Wenn du Erfolg hast, hast du viele Freunde. Wenn der Erfolg ausbleibt merkst du erst wer deine wahren Freunde sind. Für mich ist wichtig, dass man weiß wo man her kommt. Das wollte ich ausdrücken.

Welches ist ihr Lieblingstitel aus dem Album und warum?

Alle. Okay, ich muss mich entscheiden. Bei „Form ein Herz mit den Händen“ geht es um die Liebe. Meiner Meinung das Mittel um die Welt zu verbessern. Und „Lääv“, ein Song in dem es darum geht das Leben wieder mehr zu genießen, im hier und jetzt zu leben bevor es zu spät ist.

Wo kann man die neuen Titel live sehen?

Rund um das Debüt sind verschiedene Auftritte geplant. Bereits ausverkauft ist das Konzert in der Volksbühne, ehemaliges Millowitsch-Theater, am 10. Oktober. Anfang Oktober gebe ich außerdem Release-Konzerte in Alsdorf, in Bergisch- Gladbach (Heitkamp) und in Leverkusen-Opladen. Besonders freue ich mich in der kommenden Karnevalssession beim großen Kölschfest „Viva Colonia“ im Südstadion und bei der Kölner Hüttengaudi dabei zu sein.

Welches war eines ihrer schönstes Erlebnisse als Musiker?

Im Rahmen des Events „60 Jahre Lebenshilfe“ in Bonn konnte ich einem Sehbehinderten einen Lebenstraum erfüllen – einmal auf der Bühne stehen und rappen. Das war ein sehr emotionaler Moment für mich den ich nicht vergessen werde.

Verraten Sie uns zum Abschluss noch ihren Lieblingsplatz in Köln?

Der Pescher See. Hier gehe ich oft mit meinem Hund spazieren und finde Ruhe um abzuschalten. Das Wasser hat von klein auf eine beruhigende Wirkung auf mich. Es gibt herrliche Wege mit Blick auf den See. Die Natur hat hier noch Vorrang was heutzutage selten ist.

Zur Person:

Torben Klein ist Sänger, Musiker, Komponist und Produzent. Als gebürtiger Würselener lebt er heute im Rhein-Erft-Kreis. In seinem Leben hat die Musik immer eine große Rolle gespielt. Bereits mit 14 Jahren spielte er in einer professionellen Coverband und hat mit vielen Stars zusammengearbeitet. Ibo, Ireen Sheer, Wollfgang Petry, Uwe Hübner, DJ Ötzi – dies sind nur einige musikalische Meilensteine in seinem Leben. Mit 19 Jahren war er Mitglied der Boygroup „Verliebte Jungs“, die mit ihrem Hit „Willst du meine Kinder kriegen“ die ZDF-Hitparade gewannen. Er ist gern gebuchter Musiker in vielen deutschen Studios und seine musikalische Handschrift findet sich genau wie seine Stimme in unzähligen Produktionen diverser Interpreten wieder. Den Weg in den Karneval fand er 2008 bei den Boore und später als Sänger der Räuber. Auch für andere Interpreten schreibt, komponiert und produziert er Titel, wie zum Beispiel Achnes Kasulke, Dorfrocker, Boore, Ireen Sheer, Pures Glück, Mickie Krause, etc. www.torbenklein.de