Filmschauspielerin Tina Ruland im Gespräch
Mit einer kleinen Rolle in der TV-Serie „Die lieben Verwandten“ gibt Bettina „Tina“ Ruland 1990 ihr Schauspieldebüt. Kurz darauf macht sie ein Kultfilm über Nacht berühmt. In der Actionkomödie Manta Manta brilliert sie neben Til Schweiger als Friseurin Uschi. 1994 erhält sie einen Bambi. Die gebürtige Kölnerin spielte in über 70 Film- und Fernsehproduktionen, darunter Klassiker wie „Tatort“, „Rosamunde Pilcher“ oder „Das Traumschiff“. 2023 glänzte Ruland erneut als Uschi in Manta Manta – Zwoter Teil. Neben der Schauspielerei betreibt sie neuerdings ein deutschsprachiges Kino auf Mallorca. Wir sprachen mit der 58-jährigen Powerfrau. l Heike Breuers
Von der gelernten Immobilienkauffrau zum Schauspielstar. Wie kam es dazu?
Ich wollte immer schon Schauspielerin werden, aber meine Eltern bestanden darauf, dass ich ‘etwas Richtiges’ lerne.
1991 feierten Sie ihren Durchbruch als Friseurin Uschi im Kinofilm Manta Manta an der Seite von Til Schweiger. Wie kamen Sie zu der Rolle?
Ich war ganz klassisch beim Casting, sprich ich habe vorgesprochen.
Im März 2023 dann die Fortsetzung von Manta Manta. Die Actionkomödie knackte die 1,25 Millionen Zuschauer und wurde damit erfolgreicher als der Vorgänger. Wo ran machen Sie diesen Erfolg fest?
Ich glaube, die Menschen haben eine große Sehnsucht nach früheren Zeiten, und da sind die 80er und 90er hoch im Kurs.
Wie fühlte es sich an über 30 Jahre später wieder mit Michael Kessler und Til Schweiger zu drehen?
Die Zeit ging so schnell vorbei wie ein Wimpernschlag. Es war so schön, wieder in der alten Besetzung zusammen zu spielen. Ich schätze beide sehr.
Wo sehen Sie Unterschiede in der Schauspielszene damals und heute?
Es wird sehrviel schneller gedreht, sprich wir haben viel weniger Zeit, an einem Film zu arbeiten, auch wenn die Länge des Werkes gleichbleibt. Es ist ein Drahtseilakt, die Qualität nicht darunter leiden zu lassen. Außerdem soll alles politisch
korrekt sein, und das passt manchmal eben gar nicht zum Thema… Fazit: Es wandelt sich nicht alles zum Besseren.
Einen Monat ohne Alkohol. Anfang des Jahres nahmen Sie an der NDR Doku-Serie „Alkohol Detox – Die Challenge“ teil. Was ist Ihre persönliche Quintessenz daraus?
Nun – die größte Konsequenz – ich bin bis heute abstinent geblieben (Anm. d. Red.: gedreht wurde bereits im September 2024) und fühle mich sehr gut damit. Es war erschreckend, zu erfahren, für wie viele teils schwere Erkrankungen der Alkohol verantwortlich ist.
Wenn Sie nicht auf der Bühne stehen, was machen Sie dann so?
Ich bin Mitinitiatorin des Inselkinos auf Mallorca. Wir bringen deutsches Kino auf die Insel, mit einem tollen Rahmenprogramm. Das ist wahnsinnig spannend und aufregend – gerade im Aufbau unserer Marke! Und wenn dann noch Zeit ist, verreise ich wahnsinnig gerne mit meinen Söhnen und erlebe Abenteuer.
Sie sind alleinerziehend und leben mit Ihren zwei Söhnen in Berlin. Wie bekommen Sie Familie und Beruf unter einen Hut?
Meine Söhne und ich sind ein super eingespieltes Team, es ist eine der Grundpfeiler in unserem Leben, dass wir Achtung für die Bedürfnisse des anderen haben und uns immer gegenseitig unterstützen – und das alles immer mit ganz viel Liebe.
Besuchen Sie hier und da ihre Geburtsstadt Köln und wo ist ihr Lieblingsplatz?
Natürlich bin ich auch immer wieder gerne in Köln, eine meiner besten Freundinnen lebt dort mit
ihrer Familie. Beim letzten Mal, als wir sie für ein paar Tage besucht haben, sind wir alle zusammen nach Brühl ins Phantasialand gegangen – seit meiner Kindheit ein ganz besonderer Ort für mich.