Gewässerqualität unserer Badeseen – Licht und Schatten im nahen Paradies

Die Badesaison hat begonnen und an wenigen Orten ist diese schöner als im Rhein-Erft-Kreis mit seinen fantastischen Badeseen. Sie sind nicht nur schön gelegen, auch die Gewässerqualität stimmt. Damit das auch so bleibt werden sie regelmäßig vom NRW-Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz kontrolliert. Doch es gibt noch eine zweite Dimension der Sauberkeit.

von Dennis Müller

Auch in diesem Jahr räumen die Badeseen im Rhein-Erft-Kreis wieder die Spitzenwertung für ausgezeichnete Gewässerqualität ab. Bleibtreusee und Otto-Maigler-See in Hürth, der Heider Bergsee in Brühl sowie Zieselmaar und Liblarer See in Erftstadt – sie alle überzeugen durch nicht zu beanstandende Werte im Labor. Monatlich entnimmt das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Gewässerproben an den Badestränden etwa 30 Zentimenter unter der Oberfläche an einer Stelle, die mindestens einen Meter tief ist. Die Qualität wird anhand der Belastung durch Intestinale Enterokokken und Escherichia Coli im Labor bestimmt. Weil diese Bakterien zur herkömmlichen Darmflora von Tier und Mensch gehören, kann der Wert als Indikator für fäkale Verunreinigungen genommen werden. Auch in diesem Jahr erhalten alle genannten Badegewässer Spitzenwerte. Das Schwimmen in unseren Seen ist also bestens möglich, zumal sich die Wassertemperatur langsam erhöht und mit 22 bis 24 Grad Celsius zwar immer noch erfrischend, aber nicht mehr kalt ist.

Der Müll als echtes Problem

Die Güte unserer Gewässer kennt aber noch einen anderen Indikator jenseits der im Labor gemessenen Werte: Die Vermüllung. An unseren Badeseen sorgen entweder private Betreiber der Strandbäder oder am Wasser ansässige Vereine für Sauberkeit. Am Liblarer See kümmert sich etwa der Angelverein Liblar als Pächter des Forsts um die Verunreinigungen im Uferbereich und angrenzenden Wald. Dreimal im Jahr steht eine Seereinigung an; an einer müssen Mitglieder des Vereins im Jahr verpflichtend teilnehmen. „Bis zu 100 Glasflaschen finden wir bei einer Aktion“, sagt Angelverein-Gewässerwart Gerd Seiler, „hinzu kommt Grillgut, Plastikmüll, ganze Luftmatratzen, Zelte und Schlafsäcke. Zwischen 10 und 20 große Müllsäcke kommen da zusammen.“ Das größte Problem seien private Partys am Seeufer, aber auch das Schwimmen an nicht dafür vorgesehenen Stellen rund um den See. Dadurch bleibe nicht nur Müll im Uferbereich liegen. Der Uferboden werde durch die wilden Schwimmer auch nachhaltig zerstört.

Appell an die Nutzer des Sees

Daher appelliert der Angelverein an die Nutzer des Sees, auf ihre Umwelt zu achten, um den Naherholungswert der Seen zu erhalten. Zwischen 15 und 30 Mitglieder sorgen bei jeder Seereinigung, bei der auch Boote eingesetzt werden, dafür, dass die Vermüllung auf ein erträgliches Maß reduziert wird. Dabei werden sie in der Entsorgung des Mülls auch von der Stadt unterstützt. Die Natur leidet dennoch: „Es wurden tote Wildschweine gefunden, die Cola-Flaschen verschluckt haben. Die Menschen sollen den See an den Stellen nutzen, die dafür vorgesehen sind. Viele Teile stehen nämlich unter Naturschutz“, sagt Seiler, „natürlich hat niemand etwas gegen Seebesucher, die sich am Ufer entspannen und vernünftig und rücksichtsvoll verhalten.“ Dies treffe auf 95% zu, doch gebe es leider einen kleinen Teil schwarzer Schafe.