„Alle Jahre wieder“, wenn „Am Weihnachtsbaum die Lichter brennen“, die „Stille Nacht“ da ist und „Süßer die Glocken nie klingen“, singen und hören wir gerne Weihnachtslieder. Aber die Geschmäcker sind nun mal verschieden. Deshalb haben
wir einige Promis gefragt, welchen Christfest-Song sie am meisten mögen und welchen eher weniger.
von Christof Ernst
Bernd Stelter (63), Karnevalist und Comedian
Ganz oben auf der Liste meiner Lieblingslieder steht „Adeste Fideles“, das es schon seit Mitte des 18. Jahrhunderts gibt. Davon und der deutschen Fassung „Herbei oh ihr Gläubigen” habe ich mehr als 30 Versionen. Was ich überhaupt nicht mag, ist „Wonderful Christmas“ vom ansonsten sehr geschätzten Paul McCartney. Dieses permanente Glöckchen-Gebimmel während des Songs nervt total.
Richie Hellenthal (60), Multi-Instrumentalist
Ich favorisiere amerikanische Weihnachtslieder, da sie schöne Texte mit schönen Melodien und Harmonien haben. „Last Christmas“ mag ich überhaupt nicht. Das ist mir zu schnulzig.
Prof. Dr. Manfred Lütz (70), Psychiater und katholischer Theologe
Mein liebstes Weihnachtslied ist „Menschen, die ihr wart verloren“. Es ist ein fröhliches Lied, das den christlichen Gehalt des Festes zum Inhalt hat. Schrecklich finde ich „O Tannenbaum“. Dieses Lied wurde von allen unchristlichen Ideologen genutzt, denn es ist im Grunde völlig inhaltsleer.
Vera Bolten (48) Kölner Musical Star in „Himmel und Kölle“
Mein Lieblingsweihnachtslied ist, solange ich mich erinnern kann, „Leise rieselt der Schnee“. Ich fand die Melodie schon als Kind besonders schön. Man kann den Song durchaus etwas verschnörkeln und stimmlich zu seinem Eigenen machen. Es sind einfach schöne Harmonien. Nicht so gerne mag ich „Vom Himmel hoch, da komm ich her“. Das hängt wohl damit zusammen, dass das Lied rhythmisch anspruchsvoll ist. Wenn es in der Kirche gesungen wird, ist sich die Gemeinde nie einig, wie es richtig geht, und es fällt irgendwie auseinander. Das nervt mich dann, und die Besinnlichkeit ist dahin. Dann doch lieber „Leise rieselt der Schnee“….
Wilfried Schmickler (70), Kölner Kabarettist
Meine beiden Lieblings-Weihnachtslieder muss man direkt hintereinander hören: Erst „Maria durch den Dornwald ging“ von 1850 für die mentale Himmelfahrt („Da haben die Dornen Rosen getragen“) und gleich danach „Fairytale of New York“ von den Pogues in der Übersetzung von Gerd Köster, um auf die Erde zurückzukehren. Was ich so gar nicht ertrage, ist dieser Christmist for Christmas aus Amerika, der in der Weihnachtszeit quasi rund um die Uhr im Dudelfunk dudelt. I wish you a trashy christmas…
Michael Kuhl (38), Trompeter, Organist, Arrangeur und Dirigent
Während es Weihnachtslieder gibt, die ich als Organist in der Weihnachtszeit bis zu zehn Mal spiele, erklingt „Stille Nacht“ mit seiner ruhigen, wirkungsvollen Melodik nur am Heiligen Abend. Wenn dann das Licht ausgemacht wird und die ganze Gemeinde mitsingt, ist das für mich ein Moment der Ruhe, auf den ich mich jedes Jahr freue. Meine weiteren Favoriten sind „Fairytale Of New York“ von den Pogues, „My Grown Up Christmas List“, gesungen von Natalie Cole, und „Christmas Is Never“ von Robin Goldsby. Gar nicht mag ich „Last Christmas“ von Wham und „All I Want For Christmas“ von Mariah Carey.