Die „Neue Mitte“ in der Innenstadt

Bergneustadts Gesicht verändert sich weiter

Bergneustadt (sr). Viele Gespräche wurden im Jahr 2016 rund um die Immobilien der ehemaligen Textilfabrik Müller geführt, als diese zum Verkauf standen. Fünf Familien aus der örtlichen Bürgerschaft erwarben letztlich als gegründete Gesellschaft die Gebäude.

Projektentwickler Paul Daub, der schon die Projekte Krawinkel I und II betreut hatte, machte sich gemeinsam mit den Investoren weitere Gedanken um eine positive Weiterentwicklung des Bergneustädter Stadtkerns.

Ein Knackpunkt war der Anschluss an die Othestraße. So wurden 2017 und 2018 die drei in die Jahre gekommenen relevanten Häuser entlang der Othestraße erworben.

„Kostengünstig war das nicht, aber sinnvoll“, erklärte Paul Daub bei der Präsentation zum Projekt „Neue Mitte“.

Planungen wurden aufgenommen und Gespräche mit Mietinteressenten geführt.

Das Ergebnis: Der Abriss des Kaufhallen-Gebäudes und der drei Nachbarhäuser an der Othestraße sollen noch in diesem Jahr erfolgen. Dieses ist im Anschluss an die Sanierungsfertigstellung des Südrings geplant.

Eines der modernsten Aldi-Nord-Geschäfte wird sich für 30 Jahre am ehemaligen Deutschen Eck, dem jetzigen „Pusteblumenkreisel“, ansiedeln. Der Baubeginn wird auf Mitte 2020, das Bauende auf April 2021 datiert.

Auf einer Handelsfläche von rund 1.770 Quadratmetern werden bis zu 27 Wohneinheiten mit Größen von 56 bis 120 Quadratmetern auf drei Ebenen entstehen. Unterhalb des Kundenparkplatzes mit über 90 Stellplätzen, der zwischen Aldi und dem „Hochhauskomplex“ in Richtung Graf-Eberhard-Platz liegen wird, entsteht eine Tiefgarage. Das Hochhaus und  das Stadthotel werden einer Modernisierung unterzogen. „Das Stadthotel erhält außen einen Glasaufzug,“ so Daub, während Co-Entwickler Timothy-Michael Pflaum die Fotopräsentation der Neugestaltung an die Wand projizierte.

Das Hochhaus ist noch bewohnt und stellt eine besondere Herausforderung dar, die es zu meistern gilt. Das Heizsystem in beiden Immobilien wird komplett erneuert, alle Fenster ausgetauscht, alle Wohnungen erhalten Balkone.

Der Graf-Eberhard-Platz soll weiter als Parkplatz genutzt werden; die Treppe zur zweiten Geschäfts- und Arztpraxis-Etage wird abgerissen, Begrünung ist noch ein Thema.

Die komplette Umsetzung des Projektes wird mit zwölf Millionen Euro angegeben, die Fertigstellung ist für Anfang 2022 geplant.

Auch bei der Stadt Bergneustadt hat man sich zur Mobilität in der City für die Zukunft Gedanken gemacht. E-Bike und Car-Sharing sind Projekte, denen man sich mit den vorhandenen Möglichkeiten widme, erläuterte Matthias Thul, Allgemeiner Vertreter des Bürgermeisters. Auf Nachfrage, was mit der Fläche und dem ehemaligen Extra-Markt- Gebäude auf der anderen Seite der Othestraße geschehen solle, antwortete der Bürgermeister, dass dieses Gelände von der Rewe-Gruppe gekauft worden sei. Man habe hier keine Handhabe.               

Grafik: OBJEKT Kölner Straße GmbH & Co. KG